Rheinische Post Ratingen

„Flashdance“– was für ein Gefühl!

In den 1980er-Jahren war „Flashdance“ein Kino-Hit. Ab nächste Woche ist die Geschichte der tanzenden Schweißeri­n als Musical im Capitol zu sehen.

- VON HOLGER LODAHL

Mit 18 Jahren hat man noch Träume. Aber wer aus der Arbeiterkl­asse kommt und wenig Aussicht auf ein besseres Leben hat, kann diese Träume oftmals nur sehr schwer erreichen. So wie bei Alexandra „Alex“Owens. Die junge Frau verdient sich tagsüber ihr Geld als Schweißeri­n, nachts arbeitet sie als Tänzerin in zwielichti­gen Bars. Doch das kann ihr nicht ihren Traum rauben, denn Alex will etwas Besonderes schaffen: eine klassische Tanzausbil­dung an einer richtigen Tanzakadem­ie.

Diese etwas banale Geschichte reichte aus, um Mitte der 1980er-Jahre den Film „Flashdance“zu einem weltweiten Erfolg zu machen. Jennifer Beals spielte damals die junge Alex, die rigoros und doch mit Selbstzwei­feln ihren Traum vom Tanz verfolgt. Heute noch in Erinnerung und oft parodiert ist das Finale, in dem Alex ihr Vortanzen in der Akademie erst versaut und dann mit einer Aufsehen erregenden Szene zum furiosen Abschluss bringt: Alex tanzt zum Pop-Evergreen „What a Feeling“kreuz und quer durch den Raum, bis sie auf einem Stuhl sitzend mit jede Menge Wasser überspült wird.

Und weil es so schön war, dachten sich einige gewitzte Musical-Produzente­n, „Flashdance“für eine Bühnenfass­ung zu bearbeiten. Sänger und Songschrei­ber Tom Hadley (Spandau Ballet) und Filmregiss­eur Robert Cary schrieben das Buch zum „Flashdance“-Musical. Die Musiker Robbie Roth und Robert Cary komponiert­en zudem einige neue Songs. Mit Erfolg: Das Musical war in Skandinavi­en und in England ein Hit – ab Mittwoch, 10. Oktober, gastiert die Produktion auch in Düsseldorf.

In der Hauptrolle der Alex ist Hannah Leser zu sehen. Die 23-Jährige machte ihre Musical-Ausbildung an der Stage School Hamburg. „Die Rolle der Alex vereint alle drei wichtigen Bereich der Bühne: Tanz, Gesang und Schauspiel“, sagt sie. „Das zu spielen ist schon was Besonderes.“ Die zweite Hauptrolle wird von Ann-Sophie verkörpert. Die Schauspiel­erin ist bekannt durch ihren Auftritt beim Eurovision Song Contest 2015 („Black Smoke“). „Musical ist eine Riesen-Herausford­erung für mich“, sagt die 27-Jährige. „Tolle Tänze, tolle Musik – dass ich bei Flashdance dabei sein kann ist für mich gigantisch.“Die Hamburgeri­n ist eine ausgebilde­te Tänzerin, hat in New York am Lee Strasberg Theatre and Film Institute studiert und eine zweijährig­e Schauspiel­ausbildung absolviert. In „Flashdance“spielt sie Gloria, die besten Freundin von Alex.

Als „Flashdance“in den Kinos und auf den Schallplat­ten für Verkaufsre­korde sorgte, waren die beiden Schauspiel­erinnen noch lange nicht auf der Welt. Dennoch kennt Hannah Leser diese Ära der Pop-Musik gut. Die Musik habe sie durch ihre Eltern kennen gelernt, sagt Hannah Leser. „Bei den Pop-Songs fühle ich mich gleich heimelig.“So fiel es ihr leicht, den für die Musical-Fassung etwas belächelte­n Charme der 1980er-Jahre wieder aufleben zu lassen – inklusive Dauerwelle, Wadenwärme­r und Karottenje­ans.

„Flashdance – Das Musical“steht mit den Hits und vielen Tanzszenen für Leidenscha­ft und Emotionen. Mit neuen, technische­n Raffinesse­n

ausgestatt­et dürfte die Show viele Fans der 1980er-Jahre ebenso wie Romantiker begeistern. Denn selbstvers­tändlich präsentier­t „Flash-dance“auch eine Liebesgesc­hichte. Schweißeri­n Alex wird auf dem Weg zu ihrem Traum von ihrem Chef unterstütz­t. Nick nutzt seine Kontakte und verschafft Alex die Chance auf das heiß ersehnte Vortanzen. Dass da ein Happy End sicher ist – wer zweifelt da?

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FOTO: LOUISE MARTINSSON In „Flashdance“wird die Schweißeri­n Alex ihren Traum vom Tanz verwirklic­hen.

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