Düsseldorfer Platz hat noch viele Mängel
Der Ratinger Thomas Seel hat sich auf dem Düsseldorfer Platz umgeschaut und vieles dokumentiert. Sein Fazit: Dieser Platz, der ein schönes Entree für die Stadt sein soll, ist längst noch nicht fertig. Es gibt einige Provisorien. Stadt zahlt rund 4,2 Milli
RATINGEN Die Mängelliste ist lang, sehr lang. RP-Leser Thomas Seel hat die gröbsten Probleme aufgeschrieben und der RP geschickt: „Das Rheinbahn-Center (Kiosk und Fahrkartenverkauf) sieht aus wie eine einzige Baustelle. Fahrradständer fehlen immer noch. Überall gibt es Baustellenabsperrwände. Man sieht notdürftige Pfähle mit Autoreifen zur Anbringung der Fahrpläne und eine Notampelanlage zur Düsseldorfer Straße. Laternen stehen noch verpackt herum und sind nicht in Betrieb. Die Fahrbahn, auf der die U72 einfährt, ist total verdreckt. Auf den Bahnsteigen zwischen den Pflastersteinen türmen sich die Zigarettenkippen. Die Bahnsteige sind zum Teil so verdreckt, dass man sich davor ekelt, überhaupt dort lang zu gehen.“Keine Frage: Das klingt nicht gut – erst recht nicht für ein Entree der Stadt, das in jahrelanger Vorplanung entstanden und mit viel Tamtam eröffnet worden ist.
Die RP hat die Rheinbahn mit der Mängelliste schriftlich konfrontiert, bisher hat es keine Reaktion gegeben. Seitens der Stadt hieß es bereits während der offiziellen Eröffnung des Düsseldorfer Platzes, dass man in Zusammenarbeit mit dem Verkehrsunternehmen die restlichen Arbeiten erledigen werde. Doch viel hat sich bisher nicht getan.
Rückblende: Der sogenannte Zentrale Omnibusbahnhof (ZOB) ging am 19. Mai in Betrieb. Nach dem Umbau des Düsseldorfer Platzes und der Neugestaltung des ZOB „darf sich Ratingen über einen attraktiven Bus-Stadtbahn-Knotenpunkt mit hoher Aufenthaltsqualität freuen“, teilte die Verwaltung zufrieden mit.
Das gemeinsame Bauvorhaben von Stadt und Rheinbahn umfasst den stadtbahngerechten und barrierefreien Ausbau der Gleis- und Haltestellenanlagen für die Stadtbahnlinie U 72 vom Dürerring bis zur Endhaltestelle Ratingen Mitte mit Wendeschleife sowie den Umbau des Busbahnhofs zu einem modernen ZOB mit optimaler Verknüpfung zu den neuen Stadtbahnanlagen. So klingt das gemäß den Planvorgaben.
Darüber hinaus wurde der gesamte Düsseldorfer Platz neu gestaltet, der Haltestellenbereich wurde laut Stadt mit „einem architektonisch anspruchsvollen Wetterschutz“großflächig überdacht.
Nach einer Bauzeit von rund 18 Monaten wurde die Fertigstellung mit einem gemeinsamen Fest gefeiert, sogar Düsseldorfs OB Thomas Geisel war dabei. Da die Umgestaltung des Düsseldorfer Platzes ein Leuchtturmprojekt des Integrierten Handlungskonzeptes Ratingen-Zentrum (Intek) ist, wurde anlässlich der Eröffnungsfeierlichkeiten der „Tag der Städtebauförderung“gewürdigt. Die Besucher wurden nicht nur über die aktuellen Stadterneuerungsmaßnahmen informiert, sie konnten auch an zwei Innenstadtrundgängen teilnehmen.
Die Rundgänge, die etwa 60 Minuten dauerten und für die Teilnehmer gratis waren, führten an Pilotprojekten aus dem Intek entlang (unter anderem mit Rathaus-Baustellenbesichtigung Gesamtkosten: Das Gesamtinvestitionsvolumen – inklusive der modernen Überdachung sowie der baulichen Veränderungen im Bereich Düsseldorfer Straße – beläuft sich auf mehr als 15 Millionen Euro und wurde durch den VRR und die Städtebauförderung bezuschusst. Der städtische Eigenanteil beträgt rund 4,2 Millionen Euro.
Tiefbau: Allein die Tiefbauarbeiten belaufen sich auf 7,45 Millionen Euro und wurden von der Strabag AG vorgenommen.
und Besuch im alten Hertie-Haus). Die Umgestaltung des Düsseldorfer Platzes hatte einen langen Vorlauf – mit Beratungen in der Ratinger Politik und Beteiligung der Bürger. Mit dem Umbau waren erhebliche Verkehrsbehinderungen verbunden, über die sich vor allem der Einzelhandel und Anwohner beschwert hatten.
Nach der großen Eröffnungsparty herrscht nun offenbar Stillstand. Busse und Bahnen fahren aber problemlos.