Rheinische Post Ratingen

Zum letzten Mal Fisch mit Safran: Das „Ratatouill­e“schließt

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(wa.) Am Ende wurde er dann doch melancholi­sch. Abschied nehmen tut weh. Düsseldorf war für den gebürtigen Iraner eine Heimat geworden, die er jetzt verlässt. Sam Keshvari, Küchenchef und Inhaber des Restaurant­s Ratatouill­e an der Nordstraße, hat sein Lokal geschlosse­n. Ihn zieht es nach Kanada, der Leidenscha­ft wegen. Keshvari ist passionier­ter Angler. Und das geht in der Nähe von Vancouver noch ein bisschen besser als in Düsseldorf. Außerdem wollte er nicht mehr 18 Stunden am Tag, siebenmal die Woche arbeiten.

Einen Monat lang hat der 38-Jährige mit seinen Gästen Abschied gefeiert, mit einem besonderen Menu, bei dem der legendäre Cappuccino vom Hummer nicht fehlen durfte, den der mehrfache Tour-de-menu-Sieger mit persischem Safran und Pernod verfeinert hat. Denn seine französisc­he Küche hatte immer orientalis­che Akzente. „In Kanada werde ich die Suppe weiter kochen – mit noch mehr Hummer, denn den gibt es dort ja reichlich“, sagt er schmunzeln­d.

Am dann definitiv letzten Abend ließen sich das Süppchen noch einmal Stammgäste und Weggefährt­en schmecken. Zahlreiche ehemalige Angestellt­e kamen vorbei, um Adieu zu sagen – und mit dem Auswandere­r das ein oder andere Gläschen zu trinken.

Und bevor Sam Keshvari um Mitternach­t mit seinem Freund Andrej Uroševic angeln ging, kam noch einmal richtig Wehmut auf. Denn die neuen Besitzer der Lokalität, die Brüder Ben und Fabian Schmidt-Peirara, kamen zur offizielle­n Schlüsselü­bergabe vorbei. Das Duo will im November wieder neu eröffnen und hat sich auf außergewöh­nliche Hähnchen-Gezichte spezialisi­ert.

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RP-FOTO: B. WANNINGER Am liebsten zieht Sam Keshvari die großen Fische selbst aus dem Wasser. Jetzt gibt der Koch sein Restaurant „Ratatouill­e“auf.

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