Fünf Freunde für mehr Menschlichkeit
Das Schlösser Quartier Bohème war schon ein wenig dekoriert für die Oktoberfestparty, die hier an diesem Wochenende an der Ratinger Straße steigt. Ausgelassen, bierselig und locker wird es hier zugehen. Der Anlass, warum sich am Freitagvormittag namhafte Düsseldorfer in dem Restaurant trafen, war auch ein erfreulicher, aber auch ein recht ernster: Die Spendenaktion „Düsseldorf setzt ein Zeichen“, im Sommer 2015 von der Bürgerstiftung ins Leben gerufen, wird nach inzwischen drei erfolgreichen Jahren auch in der Vorweihnachtszeit 2018 fortgesetzt, wie die Vorstandsvorsitzende Sabine Tüllmann ankündigte. „Insgesamt 420.000 Euro wurden bisher für diese Aktion gespendet.“So konnte die Stiftung dank des außerordentlichen Engagements der Düsseldorfer Bürger und Unternehmen vielen sozial benachteiligten Menschen in der Stadt helfen. Familien, Kinder und Jugendliche zählen dazu ebenso wie bedürftige Senioren, Obdachlose und Flüchtlinge. „Denn auch in Düsseldorf gibt es Armut, oftmals auf den ersten Blick gar nicht sichtbar.“An ihrer Seite hatte Tüllmann Schützenchefin Britta Damm – sie drückt ihren Schützen Sammelboxen in die Hände, immerhin gibt es 12.000 von ihnen unter dem Dach der IGDS. Michael „Breiti“Breitkopf, Gründungsmitglied und Gitarrist der „Toten Hosen“erzählte, dass er in der Nähe des Kinderhilfezentrums Eulerstraße aufgewachsen sei und daher schon früh an Bord war. „Erst nahm ich das Geschehen dort vom Spielplatz aus wahr, als ich um die 20 war, habe ich auch angefangen, dort mitzuhelfen.“Neben dem Quartier Bohème ist auch die Obdachlosenorganisation Fiftyfifty Partner der Bürgerstiftung. Über die läuft noch bis einschließlich Sonntag eine Versteigerung mit Karten für die Hosen-Konzerte in einer Woche in ihrer Heimatstadt. „6800 Euro sind uns für wohltätige Zwecke schon sicher“, sagte Geschäftsführer Hubert Ostendorf freudig. Auch Robert Schäfer, Vorstand Fortuna Düsseldorf, kündigte für seinen Verein an, sich ebenfalls als Botschafter für die Spendenaktion zu engagieren. Das Spiel Fortuna gegen Freiburg am 15. Dezember will Schäfer für eine besondere Aktion zu nutzen. „Das bewegt mich alles sehr. Ich weiß, dass es in Mode ist, ein gewisses Engagement als Gutmenschentum abzutun“, sagte Schäfer ernst. „Es geht aber um mehr, um Mitmenschlichkeit, und das ist wichtig.“Großes Finale der Aktion „Düsseldorf setzt ein Zeichen“ist am 23. Dezember mit dem Weihnachtssingen in der Arena. Ein Euro von jeder Karte soll an die Bürgerstiftung gehen. Die Vorstandsvorsitzende der Stadtsparkasse Düsseldorf, Karin-Brigitte Göbel, ist auch beteiligt. „Ich bin in Bochum geboren und habe schon früh gelernt, wie wichtig gesellschaftlicher Zusammenhalt ist.“Geburtstag hatte Göbel auch. 60 Jahre ist sie geworden und erinnerte sich an ihre Urgroßmutter Margarethe, die 97 wurde. „Das peile ich auch an. 100 zu erreichen, das wäre schon schön“, sagte sie beschwingt. Infos zur Aktion: www.duesseldorf-setzt-ein-zeichen.de. Brigitte Pavetic