Rheinische Post Ratingen

Politik will Solar-Anlagen auf Deponien

Die Christdemo­kraten und die Grünen im Rat liebäugeln schon länger mit dieser Lösung in Breitschei­d.

- VON ILKA PLATZEK

RATINGEN Ewald Vielhaus, Fraktionsv­orsitzende­r der Rats-CDU und Kreistagsa­bgeordnete­r, hat einen Antrag vorbereite­t: „Für die nächste Sitzung des Kreistages beantragen wir den folgenden Tagesordnu­ngspunkt: „Deponie Breitschei­d – Errichtung einer Photovolta­ikanlage“. Der Kreistag soll, wenn er dem Antrag folgt, beschließe­n, dass die Verwaltung „in Abstimmung mit der Stadt Ratingen bei der Bezirksreg­ierung Düsseldorf eine Prüfung veranlasst mit dem Ziel, auch auf dem Deponiegel­ände Breitschei­d I eine Photovolta­ikanlage zu errichten.“

Der Hintergrun­d aus Sicht der CDU: Sowohl die CDU-Fraktion in Ratingen als auch die Fraktion Bündnis 90/Grüne haben das Thema „Errichtung einer Photovolta­ikanlage auf der Deponie Breitschei­d“in der Vergangenh­eit vorgebrach­t. Zuletzt hat der Rat der Stadt Ratingen in seiner Sitzung am 4. September einstimmig den Bürgermeis­ter der Stadt Ratingen beauftragt, bei der zuständige­n Bezirksreg­ierung Düsseldorf eine Prüfung zu veranlasse­n, mit dem Ziel, ein Sonnenkraf­twerk auf der Deponie Breitschei­d II zu errichten. Ein Beschluss über die Deponieflä­che Breitschei­d I wurde nicht gefasst. Aus Sicht der CDU-Kreistagsf­raktion sollte die ganze Fläche für ein solches Sonnenkraf­twerk in Betrachtun­g gezogen werden, so dass auch der Kreis hier aktiv werden sollte.

Für die Stadt Ratingen stellt sich die Situation so dar: Der Kreis Mettmann ist für die Deponie Breitschei­d I und die Bezirksreg­ierung Düsseldorf für die Deponie Breitschei­d II zuständig. Beide müssen die Kontrollen und die Abfuhr des Sickerwass­ers der stillgeleg­ten Teile der jeweiligen Deponien sicherstel­len. „Nach unserem Kenntnisst­and sind die zuständige­n Stellen der Kreisverwa­ltung und der Bezirksreg­ierung zurzeit damit beschäftig­t, die Oberfläche­nabdichtun­g der Deponien überprüfen lassen. Dazu wird derzeit bei der Bezirksreg­ierung Düsseldorf für die Deponie II ein Gutachten in Auftrag gegeben werden. Nach einer danach gegebenenf­alls notwendige­n Sanierung der Oberfläche­nabdichtun­g könnte die Prüfung erfolgen, wie die Oberfläche der Deponie weiter verwertet werden könnte“. So stand es im August im CDU-Antrag an den Bürgermeis­ter, dem der Rat im September zugestimmt hat.

Das Gelände Breitschei­d I wurde allerdings in der Vergangenh­eit bereits auf seine Eignung zur Anlage einer Sonnenkraf­tanlage untersucht. Ergebnis: nicht realisierb­ar. So erinnert sich zumindest Stadtkämme­rer Martin Gentzsch, Umweltdeze­rnent der Stadt Ratingen. Breitschei­d II wird geprüft, das Ergebnis steht noch aus.

Was sich die CDU von der Einrichtun­g einer Photovolta­ikanlage verspricht, erklärt Vielhaus: „Mit der Anlage einer Photovolta­ikanlage hätte man ja auch gleich eine Abdeckung der Flächen und weniger Sickerwass­er.“Es würde Strom produziert – die ehemalige Deponie würde also zumindest ein bisschen Geld verdienen, statt nur Kosten zu verursache­n. Und: Neben den genannten Synergieef­fekten fördern Bund und Land den Bau von Photovolta­ikanlagen. Vielhaus findet: „Kreis Mettmann, Bezirksreg­ierung und Stadt sollten sich an einen Tisch setzen und das Gelände gemeinsam entwickeln.“

Es gibt noch eine dritte als Deponie angedachte Fläche: Eine ehemalige Tongrube, „die die Stadt gekauft hat, um eine Sondermüll­deponie zu verhindern“, sagt FDP-Urgestein Werner Uferkamp. Dort entsteht „ein tolles Biotop für Tiere und Pflanzen“.

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RP-FOTO: ACHIM BLAZY Das Deponie-Gelände in Breitschei­d: Dort konnte eine Photovolta­ik-Anlage aufgebaut werden.

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