Mikrokosmos Eliteschule
Eine neue Netflix-Serie aus Spanien zeigt Intrigen und Konflikte zwischen Arm und Reich.
BERLIN (dpa) Serien wie das erste spanische Netflix-Original „Narcos“über den Aufstieg des Drogenbarons Pablo Escobar gehören zu den großen Erfolgen des Streamingdiensts. Mit „Élite“kommt das nächste spanische Original auf den Markt. Alle acht Folgen à 55 Minuten stehen zum Abruf bereit.
Inspiriert von Publikumslieblingen wie „Gossip Girl“und „Tote Mädchen lügen nicht“erzählen in „Élite“zwei führende Drehbuchautoren der spanischen Serienwelt vom Mikrokosmos Schule, an der der Nachwuchs der oberen Zehntausend auf die Zukunft vorbereitet wird: Carlos Montero und Darío Madrona stellen drei Kinder aus der Arbeiterklasse in den Mittelpunkt, die nach dem Einsturz ihres Schulgebäudes gezwungen sind, die Eliteschule Las Encinas zu besuchen.
In „Élite“prallen Arm und Reich aufeinander, was nicht bloß unter den Schülern zu Reibereien, Neid, Missgunst und Intrigen führt. Als ein Mord geschieht, rücken all diese Probleme in den Hintergrund, es geht nur noch um eine Frage: Wer hat das Verbrechen begangen?
Zum Produktionsteam von „Élite“gehört mit Francisco Ramos ein Experte auf dem Gebiet der Teenie-Unterhaltung. Bei „Élite“werden die im Mittelpunkt der Handlung stehenden Teenager in Rückblenden zu dem schrecklichen Mord befragt – es wird von hinten aufgerollt, wie es soweit kommen konnte.
Doch „Élite“ist kein klassischer Krimi, was auch die fast schon klinisch wirkende Bildsprache betont, in der keine Szene auskommt, ohne den Luxus einzufangen. Der Kontrast, den die drei neuen Schüler in diese Welt bringen, wird damit umso deutlicher. Vor allem geht es darum, den Mikrokosmos Schule in all seinen Höhen und Tiefen zu sezieren. Durch die Klassenunterschiede sind Freundschaften komplizierter als je zuvor, und in dieser kühl-kalkulierten Welt Liebe zu finden, scheint so gut wie unmöglich.
Dass man den zunächst unnahbar wirkenden Figuren trotzdem nahekommt, liegt an den starken Darstellern – allen voran María Pedraza, Miguel Herrán und Jaime Lorente López, die bereits in „Haus des Geldes“zu sehen waren. Sie alle schlüpfen in Rollen, hinter deren Fassade sich finstere Abgründe verbergen. Und das bedeutet auch, dass man sich nie sicher sein kann, die Figuren in der Serie wirklich zu kennen – jederzeit könnte es doch wieder ganz anders kommen als erwartet.
„Élite“, ab Freitag bei Netflix