Boden der Renditen erreicht
Der Düsseldorfer Gewerbeinvestmentmarkt steuert auf ein neues Rekordergebnis für das Gesamtjahr 2018 zu. Bereits zum Ende des dritten Quartals wurde im Stadtgebiet die 2,5-Milliarden-Euro-Marke überschritten, so dass ein Erreichen der Drei-Milliarden-Grenze zum Jahresende realistisch ist. Berücksichtigt man zusätzlich alle Transaktionen im Düsseldorfer Umland, so ist in Summe sogar ein Transaktionsvolumen von rund 3,5 Milliarden zu erwarten. Trotz dieser neuen Rekordzahlen scheint bei den Renditen für Gewerbeimmobilien aber nun der Boden erreicht zu sein. Eine weitere Renditekompression ist auch bei anhaltend hohen Liquiditätsreserven und dem Fortbestand einer mittelfristigen eher unwahrscheinlichen Null-Zins-Politik der EZB nicht zu erwarten, obwohl steigende Baukosten, höhere Grundstückskosten sowie oftmals schwierige politische Regelungen die Preise weiter beeinflussen müssten. Genauso wenig gehe ich von einem zeitnah ansteigenden Renditeniveau aus. Trifft dieser Trend auch für die Wohnungsmärkte zu? Auch hier sollte für das Gros der Produkte hinsichtlich der Kaufbeziehungsweise Mietpreise der Gipfel erreicht sein, denn die Einkommenssituation der Haushalte kann in den meisten Fällen mit weiteren Steigerungen nicht mithalten. Klares Indiz sind hier kontinuierlich sinkende Wohnungsgrößen, um diesen Effekt rechnerisch zu kompensieren. Einzig in den absoluten Top-Lagen ist vereinzelt ein weiterer Anstieg der Wohnimmobilienpreise möglich.
Herwig Lieb Der Autor ist Geschäftsführer von Colliers International Deutschland.