Henkel setzt auf neue Marken gerade bei Haarpflege
Der Düsseldorfer Konzern Henkel bleibt auf Akquisitionskurs. Dies erklärt Finanzchef Carsten Knobel in einem Interview.
DÜSSELDORF Der Dax-Konzern Henkel beklagt einen starken Preis- und Promotionsdruck bei Haarpflegeprodukten. Um gegenzuhalten, versucht das Düsseldorfer Unternehmen sich mit neuen Marken wie Bärnangen und Nature Box von den Wettbewerbern zu unterscheiden. So wolle man „die relevanten Trends adressieren“, sagt Carsten Knobel, Finanzvorstand von Henkel in einem Interview der Fachzeitung „Börsen-Zeitung“. So sei wichtig, bei Naturkosmetik ein Angebot zu haben, ebenso beim Trend „WellBeing“, den Knobel in deutsch übersetzte: Die Menschen wollten „etwas für sich selbst tun.“
Der 49-jährige Wirtschaftswissenschaftler räumte ein, dass die Haarpflegesparte von Henkel aktuell die größten Probleme der drei Sparten von Henkel hat. Gut liefe bei der Haarpflege das Geschäft mit den Friseuren als professionellen Kunden, doch im Endkundengeschäft liefe es „nicht überall“reibungslos. Knobel: „Wir arbeiten intensiv daran, dass sich das Geschäft wieder entsprechend unseren Erwartungen entwickelt.“Er ergänzte: „Wir sind zuversichtlich, dass unser Wachstumsplan Früchte tragen wird - und trägt.“
Die zwei anderen Sparten von Henkel sind Wasch- und Reinigungsmittel (Persil) sowie das besonders große Klebstoffgeschäft.
Knobel betonte, Henkel plane weiterhin große bis sehr große Zukäufe. Eine Obergrenze für Akquisitionen wolle er nicht nennen, um sich viele Optionen offenzuhalten. Allerdings plane Henkel einen Abbau der bei 3,6 Milliarden Euro liegenden Schulden, weil das laufende Geschäft viel Geld in das Unternehmen spüle. Knobel: „Wir haben einen klaren Plan für den Schuldenabbau.“Er ergänzte zu möglichen Käufen, es komme darauf an, ob eine Firma verfügbar sei, ob sie strategisch passe und ob der Preis fair sei. „Wenn ja, dann akquirieren wir.“