Schröders Fünfte
Vor fünf Monaten überraschten Gerhard Schröder und Soyeon Kim mit einer Blitzhochzeit in Seoul. Nun feierten der Altkanzler und seine fünfte Ehefrau mit 150 Gästen aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft in Berlin.
BERLIN (dpa) So schön kann Liebe sein: Altbundeskanzler Gerhard Schröder (74) und seine südkoreanische Frau Soyeon Kim (49) strahlen am Freitagabend im noblen Berliner Hotel „Adlon“um die Wette. Jeden einzelnen der rund 150 Gäste seiner großen Hochzeitsparty begrüßt es persönlich, darunter Politiker wie Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Showgrößen wie „Scorpions“-Sänger Klaus Meine.
Schröders fünfte Ehefrau trägt bei dem Empfang eine elegante koreanische Tracht. Das bodenlange Kleid mit überlangen Ärmeln ist aus fließenden Stoffen kunstvoll gearbeitet, in mintgrün und weiß gehalten. Ihr Gatte hat das angezogen, was er eigentlich immer trägt: schwarzer Anzug, weißes Hemd, Krawatte.
Als „private Feier“hatte Schröders Büro die Party deklariert. Doch bei einem Ex-Kanzler mit Glamourfaktor ist das mit dem Privaten so eine Sache. Und so stehen Fotografen und 200 Schaulustige am Hoteleingang am Pariser Platz, um einen Blick auf die Hochzeitsgäste zu erhaschen. Künstler Markus Lüpertz kommt zum Beispiel, außerdem Ex-Bundesminister Otto Schily, ExSPD-Chef Siegmar Gabriel, Ex-VWVorstand Peter Hartz, die Journalisten Stefan Aust und Kai Diekmann. Der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu kam laut Schröders Umfeld letztlich doch nicht, ein Name fehlte von vorneherein auf der Gästeliste: Russlands Präsident Wladimir Putin, der als enger Freund Schröders gilt, kam nicht nach Berlin. Ein Staatschef bedeute „zu viel Buhei“, hatte der Altkanzler im Sommer dem Magazin „Stern“gesagt.
Schröder und die Frauen – das ist zweifellos eine ganz besondere Geschichte. Manch einer meint, er habe sich quasi für jede Lebensphase die passende Frau gesucht. Mit der Journalistin Doris Schröder-Köpf, von der er seit April geschieden ist, war Schröder fast 20 Jahre verheiratet. Zuvor lebte von 1984 bis 1997 Hiltrud „Hillu“Schwetje an seiner Seite. Die Tierschützerin und Atomkraftgegnerin unterstützte ihn auf dem Weg ins Ministerpräsidentenamt in Hannover. Zwei Ehen hatte Schröder da schon hinter sich.
Nun also Soyeon Kim, die als Dolmetscherin arbeitet und Schröder bei mehreren Konferenzen über den Weg lief. Als vor rund einem Jahr die ersten Fotos der beiden aus Seoul auftauchten, staunte Deutschland. Im Januar ging es dann Schlag auf Schlag: Erst verkündete Schröder über die Zeitschrift „Bunte“: „Ja, es ist Liebe.“Dann zeigte er seiner neuen Geliebten Berlin. Kurz darauf verkündete er bei einer Pressekonferenz in Seoul die Hochzeitspläne – und schon am 2. Mai gaben sich die beiden das Ja-Wort.