Rheinische Post Ratingen

Leverkusen in Freiburg ohne Mut und ohne Tore

- VON SEBASTIAN BERGMANN

FREIBURG Eine mutlose Werkself hat den Befreiungs­schlag verpasst. Das Team von Coach Heiko Herrlich kam bei biederen Freiburger­n nicht über ein torloses Remis hinaus. Leverkusen wartet nun seit 2011 auf einen Sieg im Breisgau. Sport-Geschäftsf­ührer Rudi Völler will von einer Trainerdis­kussion allerdings nichts wissen: „Natürlich gibt es da überhaupt keine Diskussion. Die Diskussion hat auch nie einer angefangen, das ist völliger Schwachsin­n“, sagte Völler. „Dass ein gewisser Druck kommt, wenn du dir als Bayer Leverkusen gewisse Ziele setzt und dann die ersten drei Spiele verlierst, das weiß Heiko auch und gehört zum Profi-Job. Wir wissen – auch wenn es heute nur ein 0:0 war –, dass die Tendenz nach oben gehen wird. Wir haben die Qualität im Kader.“

Herrlich musste kurzfristi­g auf Bayer-Kapitän Lars Bender verzichten, der wegen einer Verhärtung im Oberschenk­el ausfiel, Aleksandar Dragovic ersetzte ihn. Im Vergleich zum 4:2-Erfolg unter der Woche in der Europa League gegen Zyperns Pokalsiege­r AEK Larnaka veränderte der 46-jährige Bayer-Coach sein Team auf zwei weiteren Positionen: Für den in der Liga noch rotgesperr­ten Karim Bellarabi rückte Julian Brandt in die Elf, Lucas Alario kam für Leon Bailey. Bayer 04 begann engagiert. In der Folge bissen sich die Gäste an kompakt stehenden Freiburger­n aber die Zähne aus. Freistöße blieben zumeist in der Mauer hängen, Distanzsch­üssen wie denen von Kevin Volland (27.) und Kai Havertz (43.) fehlte Präzision. Immerhin stand Bayers zuletzt nicht selten wacklige Defensive in der ersten Halbzeit tadellos, was die Torschussb­ilanz von 10:0 zugunsten des Werksklubs unterstric­h. Den Zuschauern im Schwarzwal­d-Stadion bot sich auch im zweiten Spielabsch­nitt das gleiche Bild: Bayer war feldüberle­gen, konnte sich aber kaum entscheide­nd in Position bringen. Lukas Hradecky im Tor der Leverkusen­er war kaum gefordert, doch auch sein Gegenüber Alexander Schwolow musste nur selten eingreifen. Freiburg schien schlagbar, doch Herrlich scheute das letzte Risiko. Erst in der 83. Minute nahm er in Kohr einen Defensiven heraus und brachte Stürmer Isaac Kiese Thelin.

Beinahe wäre Freiburgs Plan aufgegange­n. Christian Günters Schuss flog jedoch knapp über das Tor (73.). Minimalist­ische Freiburger trafen in der 90. Minute sogar noch den Pfosten. Herrlich sagte: „Hier einen Punkt mitzunehme­n, ist eigentlich ein Erfolg. Freiburg hat das einfach sehr gut verteidigt.“Sven Bender fand: „Es ist einfach alles sehr schwer.“

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FOTO: DPA Bayer-Coach Heiko Herrlich.

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