Aliens holen drei Punkte nach bitterer Pleite
Gegen die Hammer Eisbären kassiert der Eishockey-Regionalligist ein schmerzhaftes 1:6, gewinnt aber 4:2 gegen Dinslaken.
RATINGEN Als in der Dinslakener Schlangengrube die Uhr runtergelaufen war, herrschte auf der Ice Aliens-Bank kollektive Erleichterung. Mit 4:2 gewannen die Ratinger beim Exclub von Trainer Krystian Sikorski, den Dinslaken Kobras, die aktuell von Ex-Alien Milan Vanek trainiert werden, und rehabilitierten sich für zuvor zwei deftige 1:6-Pleiten hintereinander. Zumindest gestern
„Man kann bei uns noch nicht wirklich sagen, wo wir wirklich stehen“Krystian Sikorski
setzten die Ice Aliens die Vorgaben ihres Trainers, bis zum Umfallen zu kämpfen, auch um. Nach zwölf Sekunden erzielte Tim Brazda das 1:0 für die Außerirdischen. Kurz vor dem Ende des zweiten Drittels erhöhte Ratingen durch einen Doppelschlag von Bleyer und Maas auf 3:0 (19.). Zwar konnten die Kobras im Mittelabschnitt bis auf 2:3 verkürzen, doch Marvin Cohut fälschte in Überzahl zum 4:2-Endstand (35.) für Ratingen ab, die nach einem schwachen Auftritt am Freitag zumindest drei Punkte erobern konnten.
Vor dem Spiel gegen die Hammer Eisbären beobachtete Ice Aliens-Trainer Krystian Sikorski das Aufwärmen von der Haupttribüne des Eisstadions am Sandbach. „Tom Giesen fällt aus, ebenso fehlen Christian Müller und Sven Gotsch. Das sind drei Stammverteidiger. Von daher: Schaun mer‘ mal“, sagte Sikorski vor dem ersten Bully gegen Hamm skeptisch. Zu den verletzten Verteidigern gesellten sich auch Haiko Hirsch und Luka Petelin ins Lazarett.
Von Beginn an entwickelte sich ein abwechslungsreiches Spiel, in dem die Gäste in der siebten Minute durch Weißleder in Führung gingen. Insbesondere im Banden- und Offensivspiel zeigten die Eisbären die reifere Spielanlage, während sich die Außerirdischen erst einmal sammeln mussten. Viele Fehlpässe bestimmten das Spiel, ebenso schien auch die dezimierte Verteidigung nicht sattelfest – sobald die Westfalen vor das Tor der Ice Aliens kamen, brannte es lichterloh. Etwas überraschend fiel daher der Ausgleich. Kapitän Fischbuch tankte sich hinter dem Gästetor durch, brachte einen klugen Pass vor das Tor, den Nick Pitsikoulis im Nachsetzen zum 1:1 über die Linie drückte (11.).
Direkt nach Wiederbeginn schlugen die Gäste in Überzahl eiskalt zu: Hamm fand schnell die Formation, suchte Verteidiger Spacek, dessen Schlagschuss schlug hinter dem erneut starken Felix Zerbe im Winkel ein (21.). Nur anderthalb Minuten später folgte die nächste kalte Dusche für Ratingen: Hamms Stürmer Kraft lauerte am langen Pfosten und stocherte eine Hereingabe an Zerbe vorbei zum 3:1 für Hamm (23.), die das Heft immer mehr in die Hand nahmen. Zwei Konter der Gäste wurden durch Zerbe entschärft, der am Freitag der einzige Ice Aliens-Spieler war, der Normalform erreichte. Nach vorne brachte die Mannschaft von Sikorski wenig zustande, hinten agierte der Defensivverbund der Hausherren oftmals zu langsam. Wie auch beim vierten Gegentreffer: Hamm konterte die Ratinger im eigenen Stadion eiskalt aus, Polter erhöhte für die Eisbären (37.) sorgten. Kevin Trapp erhöhte keine 80 Sekunden nach dem vierten Treffer der Gäste auf 5:1 (38.). Im letzten Drittel geschah nicht mehr viel, Hamms Kraft mit seinem Doppelpack besorgte den 1:6-Endstand (52.) und sorgte für Partystimmung bei den 60 mitgereisten Eisbären-Fans. Für den Rest der 456 Zuschauer ging ein frustrierender Eishockeyabend zu Ende.
Auch Krystian Sikorski zeigte sich gefrustet: „Wenn drei Verteidiger fehlen, ist es natürlich kein Wunder, dass wir gegen eine solche Mannschaft verlieren.“Hamms Trainer Ralf Hoja sprach im Anschluss der Partie etwas überheblich von einer „Demonstration seiner Mannschaft“. Sikorski ist derweil mit der Form seiner Mannschaft nicht zufrieden. „Wir brauchen noch Zeit. Man kann bei uns noch nicht sagen, wo wir wirklich stehen bei den ganzen Verletzten. Erst wenn alle da sind, können wir sehen, wo wir wirklich stehen“, betont er.
Für die Ice Aliens steht am kommenden Freitag das nächste Heimspiel an. Dann kommt der Neusser EV an den Sandbach (20 Uhr). Nächsten Sonntag gastieren die Außerirdischen bei der Soester EG (19 Uhr).