Löwenrudel macht Trainer Kahn ratlos
Der Handball-Regionalligist verliert schon wieder nach einer Führung – 27:30 bei Aufsteiger Dinslaken.
RATINGEN Khalid Khan weiß gerade nicht so recht, was er von seiner Mannschaft halten soll. „Wir sind aktuell keine Mannschaft“, sagt der Trainer der SG Ratingen. „Ein Kollektiv hat Einzelspieler geschlagen“– so bezeichnet Khan den Auftritt seines Teams beim MTV Rheinwacht
„Wir werden in dieser Saison nichts mit dem Aufstieg zu tun haben“
Khalid Khan
Dinslaken. Schon wieder hat die SGR verloren, schon wieder nach einer Führung. Die 27:30-Niederlage tut weh.
„Wir werden in dieser Saison nichts mit dem Aufstieg zu tun haben“, erklärt Khan, der allerdings auch gerne zu Understatement neigt – und dessen Meinung da auch nicht unbedingt mit der seiner Vorgesetzten übereinstimmt. „Wir rücken nicht von unseren Zielen ab“, betont Geschäftsführer Bastian Schlierkamp, der schon gesagt hatte, dass Niederlagen wie in Rheinbach „nicht unser Anspruch sein können“– Dinslaken ist qualitativ in einer ähnlichen Kategorie.
Fakt ist jedenfalls, dass es das Löwenrudel nicht schafft, seine eigene Qualität sinnvoll auf die Platte zu bringen. Dazu trägt natürlich auch bei, dass die drei Mazedonier in dieser Saison noch nicht so recht angekommen sind: Ace Jonovski war eine Weile verletzt, Filip Lazarov angeschlagen. Und Torhüter Petre Angelov hat auch schon bessere Tage gesehen. Nur: Ohne das Trio in guter Form ist das Löwenrudel eine stinknormale Regionalliga-Mannschaft, die, wenn der Einsatz nicht stimmt, auch mal verlieren kann.
In Dinslaken lagen die Ratinger kurz nach der Pause mit drei Toren zurück, kämpften sich dann stark ins Spiel und führten rund 17 MInuten vor dem Ende mit drei Treffern. „Danach haben wir das Handball spielen wieder komplett eingestellt und vorne die Bälle verschenkt. Das war der Wahnsinn“, betont Khan. Die Dinslakener nahmen Filip Lazarov in Manndeckung – und nichts klappte mehr bei den Ratingern. Plötzlich holten die Dinslakener auf und drehten das Spiel. „Mit der aktuellen Situation ist die Mannschaft komplett überfordert.“Nur: Es ist eben auch die Mannschaft, die Khan maßgeblich selber mit zusammengestellt hat.
Dabei ist der Auftritt der Mannschaft zumindest ungewöhnlich. Außerhalb des Platzes herrscht ein, so sagen es alle, außergewöhnlicher Teamgeist. Doch auf der Platte ist davon aktuell nichts zu erkennen. Jeder spielt für sich und vor allem nicht für den anderen. „Natürlich bin ich für die Ergebnisse als Trainer verantwortlich“; betont Trainer Khan. „Aber jeder Spieler ist für seine eigene Leistung verantwortlich. Und da sehe ich aktuell abgesehen von Christian Mergner am Kreis niemanden, der auch nur annähernd sein Potenzial ausschöpft.“Genau damit sollte das Löwenrudel langsam aber sicher beginnen, sonst wird es ungemütlich bei der SGR.
SGR: Angelov, Schmidt – Funke, Müller (4), Bauer (4), Eugler, Claussen, Lazarov (9), Nitzschmann (2/1), Schmitz, Mergner (5), Mensger (2), Plaumann (1), Jonovski.