Rheinische Post Ratingen

Löwenrudel macht Trainer Kahn ratlos

Der Handball-Regionalli­gist verliert schon wieder nach einer Führung – 27:30 bei Aufsteiger Dinslaken.

- VON ANDRÉ SCHAHIDI

RATINGEN Khalid Khan weiß gerade nicht so recht, was er von seiner Mannschaft halten soll. „Wir sind aktuell keine Mannschaft“, sagt der Trainer der SG Ratingen. „Ein Kollektiv hat Einzelspie­ler geschlagen“– so bezeichnet Khan den Auftritt seines Teams beim MTV Rheinwacht

„Wir werden in dieser Saison nichts mit dem Aufstieg zu tun haben“

Khalid Khan

Dinslaken. Schon wieder hat die SGR verloren, schon wieder nach einer Führung. Die 27:30-Niederlage tut weh.

„Wir werden in dieser Saison nichts mit dem Aufstieg zu tun haben“, erklärt Khan, der allerdings auch gerne zu Understate­ment neigt – und dessen Meinung da auch nicht unbedingt mit der seiner Vorgesetzt­en übereinsti­mmt. „Wir rücken nicht von unseren Zielen ab“, betont Geschäftsf­ührer Bastian Schlierkam­p, der schon gesagt hatte, dass Niederlage­n wie in Rheinbach „nicht unser Anspruch sein können“– Dinslaken ist qualitativ in einer ähnlichen Kategorie.

Fakt ist jedenfalls, dass es das Löwenrudel nicht schafft, seine eigene Qualität sinnvoll auf die Platte zu bringen. Dazu trägt natürlich auch bei, dass die drei Mazedonier in dieser Saison noch nicht so recht angekommen sind: Ace Jonovski war eine Weile verletzt, Filip Lazarov angeschlag­en. Und Torhüter Petre Angelov hat auch schon bessere Tage gesehen. Nur: Ohne das Trio in guter Form ist das Löwenrudel eine stinknorma­le Regionalli­ga-Mannschaft, die, wenn der Einsatz nicht stimmt, auch mal verlieren kann.

In Dinslaken lagen die Ratinger kurz nach der Pause mit drei Toren zurück, kämpften sich dann stark ins Spiel und führten rund 17 MInuten vor dem Ende mit drei Treffern. „Danach haben wir das Handball spielen wieder komplett eingestell­t und vorne die Bälle verschenkt. Das war der Wahnsinn“, betont Khan. Die Dinslakene­r nahmen Filip Lazarov in Manndeckun­g – und nichts klappte mehr bei den Ratingern. Plötzlich holten die Dinslakene­r auf und drehten das Spiel. „Mit der aktuellen Situation ist die Mannschaft komplett überforder­t.“Nur: Es ist eben auch die Mannschaft, die Khan maßgeblich selber mit zusammenge­stellt hat.

Dabei ist der Auftritt der Mannschaft zumindest ungewöhnli­ch. Außerhalb des Platzes herrscht ein, so sagen es alle, außergewöh­nlicher Teamgeist. Doch auf der Platte ist davon aktuell nichts zu erkennen. Jeder spielt für sich und vor allem nicht für den anderen. „Natürlich bin ich für die Ergebnisse als Trainer verantwort­lich“; betont Trainer Khan. „Aber jeder Spieler ist für seine eigene Leistung verantwort­lich. Und da sehe ich aktuell abgesehen von Christian Mergner am Kreis niemanden, der auch nur annähernd sein Potenzial ausschöpft.“Genau damit sollte das Löwenrudel langsam aber sicher beginnen, sonst wird es ungemütlic­h bei der SGR.

SGR: Angelov, Schmidt – Funke, Müller (4), Bauer (4), Eugler, Claussen, Lazarov (9), Nitzschman­n (2/1), Schmitz, Mergner (5), Mensger (2), Plaumann (1), Jonovski.

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RP-FOTO: ACHIM BLAZY Die Leistungen der Mannschaft (dieses Foto stammt aus der vergangene­n Saison) machen Trainer Khalid Khan und Geschäftsf­ührer Bastian Schlierkam­p (l.) zu schaffen.

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