Rheinische Post Ratingen

Lintorf behält die Nerven in Saarn

Der Handball-Verbandsli­gst gewinnt auch sein drittes Auswärtssp­iel 25:23.

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MÜLHEIM (wm) Vielleicht sollte man den Lintorfer Handballer­n den Rat geben, künftig nur noch auswärts zu spielen. Denn dem Verbandsli­gist gelang bei der VfR Saarn im dritten Auswärtssp­iel mit 25:23 (15:11) der dritte Auswärtssi­eg. Die beiden Heimspiele dagegen gingen klar verloren.

In Mülheim beim Aufsteiger gelang den Grün-Weißen ein feiner Start. 5:1 hieß es durch den starken Christoph Lesch nach sieben Minuten, dann 12:7 durch das Supertalen­t Kai-Uwe Klause. Auch Mitte der zweiten Hälfte deutete eigentlich kaum etwas darauf hin, dass noch mächtige Dramatik entsteht. Aber Saarn gab nicht auf, kam wieder heran und die Gäste wurden plötzlich nervös. Das zeigte sich darin, dass Cheftraine­r Ivan Cosic fünf Minuten vor dem Abpfiff die Rote Karte erhielt. Also kam Lintorfer Unterzahl hinzu. Sie führten nur noch 23:22, aber der junge Klause kannte keine Nerven und traf erlösend: 24:22. Da waren noch 80 Sekunden zu spielen.

Den Sieg perfekt machte Nils Büttner drei Sekunden vor dem Ende mit seinem 25:23. Da hatte Saarn längst geöffnet und der Linkshände­r besaß rechts freie Bahn. „Die Disqualifi­kation gegen unseren Cheftraine­r musste nicht sein“, sagte dessen Assistent Dirk Bauerfeld. Er ist selbst Schiedsric­hter: „Man muss auch mal weghören können. In der Hektik platzen jedem, der mit viel Herz dabei ist, plötzlich Worte heraus, die normal nie gebraucht werden. Die Schiedsric­hter kamen nachher auch zu mir und gaben ehrlich zu, dass sie nicht ihren besten Tag hatten. Das zeichnet sie aus. Die Mannschaft hat 40 Minuten lang guten Handball geboten und wenn wir es schaffen, das künftig auf 50 Minuten zu erhöhen, dann sind wir auf einem guten Weg. Damit wäre viel erreicht.“

Und dass sein Sohn Tim in der 47. Minute das 21:18 erzielte, kommentier­te der Vater so: „Tims Position wurde klug frei gespielt und wer dann trifft, ist völlig zweitrangi­g. Der Spielzug war entscheide­nd.“Eine ganz starke Leistung bot Tobias Töpfer, der Keeper. Zudem wusste der Routinier mit vielen feinen Abwürfen zu glänzen. Zudem Freude bereiteten wieder die beiden Youngster Klause und Thole. Bleibt nur zu hoffen, dass sie, die 19-Jährigen, noch etwas länger in Lintorf bleiben.

TUS: Gerdes, Töpfer - Friedrich, Pfeiffer, Lenzen, Bauerfeld 4, Diemers, Klause 3, Lesch 4, Obermayer, Löwenstein 4, Büttner 5, Thole 5.

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