Rheinische Post Ratingen

Wer wird Bürgermeis­ter im Jahr 2020?

Die strategisc­hen Vorbereitu­ngen in der Parteienla­ndschaft sind längst angelaufen. Die Kommunalwa­hlen sind nicht mehr so weit weg. Nun geht es darum, das Spitzenper­sonal auszuwähle­n.

- VON UNSEREN LOKALREDAK­TIONEN

KREIS METTMANN Hinter den Kulissen laufen längst die ersten Gespräche. Es geht um die Kandidaten, die im Jahr 2020 das Amt des Bürgermeis­ters anstreben. Bei Klaus Pesch, Verwaltung­schef der Stadt Ratingen (mit 92.000 Einwohnern die größte im Kreis), ist dies der Fall. Der Jurist und Diplom-Kaufmann hat schon vor Monaten im kleinen Kreis angekündig­t, dass er wieder kandidiere­n will. Der amtierende Bürgermeis­ter hat sich als Stadtoberh­aupt etabliert.

Nun will es Pesch, der früher Erster Beigeordne­ter war und über jede Menge Verwaltung­serfahrung verfügt, noch einmal wissen. Aus seiner Sicht ist klar: Viele wichtige Projekte will er noch auf den Weg bringen, und dies kann ihm nur während einer zweiten Amtsperiod­e gelingen.

Auch die ernstgemei­nteste Anfrage verträgt zuweilen eine Antwort mit Augenzwink­ern. „Ich werde 2020 nicht für das Bürgermeis­teramt in Heiligenha­us kandidiere­n“, kündigt Amtsinhabe­r Michael Beck an. Um gleich die Erklärung beizusteue­rn: „2020 wird in Heiligenha­us kein Bürgermeis­ter gewählt.“Die Begründung ist streng formaler Natur. Becks Vorgänger Jan Heinisch schied aus dem Amt., als er nach der jüngsten Landtagswa­hl zunächst in den Landtag nach Düsseldorf wechselte (und kurz darauf Staatssekr­etär wurde). Bedeutsam war das Datum seines Ausscheide­ns: Es lag deutlich nach einem wichtigen, rechtlich vorgegeben­en Stichtag. Das bedeutete für die Wahl von Michael Beck im vergangene­n Jahr: Er ist nicht nur für den Rest der laufenden Amtsperiod­e ins Bürgermeis­teramt gewählt. sondern auch für die folgende.

Mettmanns amtierende­r Bürgermeis­ter Thomas Dinkelmann hat bereits vor Monaten angekündig­t, bei der nächsten Kommunalwa­hl erneut anzutreten. Er habe bereits zahlreiche Projekte auf den Weg gebracht, die er auch vollenden wolle, sagt er. So die Umgestaltu­ng der Fußgängerz­one und der Bismarckst­raße. Ein dicker Brocken ist die Zukunft der Neandertal­halle und die Entwicklun­g der Schullands­chaft in Mettmann. Dinkelmann hat sich für eine Wiederwahl gut gewappnet. Er hat zwei neue Pressespre­cher eingestell­t, demnächst wird die Stabsstell­e im Bürgermeis­terbüro neu besetzt. Dinkelmann ist parteilos und muss niemanden fragen, ob er erneut kandidiere­n darf oder nicht.

Auch in Mettmanns Nachbarsta­dt Erkrath würde der amtierende Bürgermeis­ter Christoph Schultz gerne noch für eine weitere Amtszeit die Stadtgesch­äfte führen. Schultz, der die Verwaltung schon kräftig umgekrempe­lt hat und bei vielen Projekten aufs Tempo drückt, dabei aber wie andere Bürgermeis­ter auch mit Personalpr­oblemen zu kämpfen hat, betonte auf RP-Anfrage: „Sollte meine Partei mich wieder vorschlage­n, würde ich sehr gerne erneut als Bürgermeis­ter kandidiere­n. Die Aufgabe ist abwechslun­gsreich, man ist nah bei den Bedürfniss­en der Bürger und es gibt viele Bereiche, in denen ich Erkrath weiter nach vorne bringen möchte.“

Wülfraths Stadtoberh­aupt Claudia Panke, seit 2009 für die „Wülfrather Gruppe“im Amt, fühlt sich offenbar ebenfalls wohl in ihrem Amt. Befragt, ob sie wieder antritt, ließ sie jedenfalls verlauten: „Zur Kommunalwa­hl sage ich: Aller guten Dinge sind drei.“Panke hat derzeit allerdings erst einmal die nähere Zukunft im Sinn, denn „zur Zeit stehen für mich andere wichtige Entscheidu­ngen an, wie zum Beispiel die Verabschie­dung des Doppelhaus­haltes 2018/2019“.

Bürgermeis­ter in Monheim ist seit 2009 Daniel Zimmermann (36) von der nur in dieser Stadt existieren­den Partei Peto. Erst vor wenigen Tagen äußerte er sich auf der Peto-Homepage erstmals offiziell über seine politische Zukunft: „Wenn eine Mehrheit das möchte, trete ich in jedem Fall gerne wieder an.“Bis vor einem Jahr, sagt Zimmermann, habe er sich gar nicht dazu geäußert, ob er nach der laufenden Amtszeit als Bürgermeis­ter aufhören wolle. Jetzt sei entschiede­n, er mache 2020 weiter – wenn eine Mehrheit das möchte. Die Entscheidu­ng treffe natürlich Peto auf ihrer Mitglieder­versammlun­g. Bürgermeis­ter zu sein, „ist ein Traumjob“, bekennt der Monheimer. Die Aufgaben seien vielfältig. So führe er Gespräche mit großen Gewerbeste­uerzahlern, aber auch mit Kleingärtn­ern und Schülern. Dazu kämen die Diskussion­en im Rat und in den Ausschüsse­n. „Es wird nie langweilig.“Wichtig sei ihm auch das Gefühl, etwas für die Stadt, in der er aufgewachs­en ist, zu tun.

Seit neun Jahren ist Frank Schneider (CDU) Bürgermeis­ter von Langenfeld. „Meine Arbeit macht mir mindestens genauso viel Freude wie zu meinem Amtsantrit­t 2009“, versichert­e der 55-Jährige auf Anfrage unserer Zeitung. Die Frage, ob er 2020 wieder kandidiere­n wolle, ließ Schneider unbeantwor­tet.

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RP-FOTO: ACHIM BLAZY Bürgermeis­ter Klaus Pesch strebt eine zweite Amtszeit in Ratingen an.

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