Rheinische Post Ratingen

Expertinne­n diskutiere­n über Kinder und Bildung

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RATINGEN (RP) „Gesellscha­ft und Politik müssen sich mehr für Kinder und Jugendlich­e engagieren“, fasste Kerstin Griese das Ergebnis einer Tagung zusammen, zu der sie 46 Fachleute aus der niederberg­ischen Region und Ratingen eingeladen hatte. In mehreren Diskussion­srunden im Bundestag, im Arbeits- und Sozialmini­sterium sowie in der Friedrich-Ebert-Stiftung wurde angeregt über Themen aus dem Bereich Kinder, Jugend und Bildung gesprochen.

„Mehr als 14 Prozent aller Kinder sind von Armut bedroht“, stellte die Sozialstaa­tssekretär­in Griese fest. „Am wichtigste­n ist es, die Eltern in Arbeit zu bringen“, warb sie für einen sozialen Arbeitsmar­kt. „Davon profitiere­n die Kinder aus benachteil­igen Familien ganz besonders.“

Das Spektrum der Tagungstei­lnehmenden reichte von den frühen Hilfen unmittelba­r nach der Geburt bis hin zur Ratinger BOJE, die den Übergang von Schule in den Beruf organisier­t. Auch Kitaund Schulleitu­ngen, Praktiker aus der Jugendarbe­it, der Jugendämte­r sowie Schulverwa­ltungen hatten an der dreieinhal­btägigen Reise nach Berlin teilgenomm­en und die Chance genutzt, sich untereinan­der zu vernetzen. „Ein großes Problem ist, dass die Arbeit nicht gerecht entlohnt wird“, sprach Maymol Devasia-Demming (Allianz Bildung & Lernen Ratingen) ein Thema an, unter dem die Jugendhilf­e und gerade auch die offenen Ganztagsgr­undschulen leiden. Kerstin Griese stimmte ihr zu, dass in pädagogisc­hen und sozialen Berufen bessere Löhne gezahlt werden müssten. Marie-Therese Wirtz-Doerr (Sozialdien­st kath. Frauen Ratingen) unterstric­h die Notwendigk­eit, insbesonde­re das Bildungs- und Teilhabepa­ket zu entbürokra­tisieren. Es dürfe nicht sein, dass sie Mitarbeite­r einsetzen muss, damit Menschen an ihr Geld kommen. Kerstin Griese unterstütz­te dieses Anliegen. „Im Koalitions­vertrag haben wir in den Verhandlun­gen mit der Union bereits einiges durchsetze­n können, das in diese Richtung zielt“, stellt sie die sozialdemo­kratische Position dar. „Ich möchte erreichen, dass Kinder aus ärmeren Familien komplett vom Essensgeld befreit werden.“

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