Neuer Rekord: Immer mehr Hunde leben in Düsseldorf
Die Zahl der Hunde ist auf fast 22.000 gestiegen. Für die Stadt bedeutet das Mehreinnahmen durch die Hundesteuer. Im Alltag gebe es wiederum mehr Konflikte, warnen Tierschützer.
Für die Einen sind sie treue Gefährten, für die Anderen auch schon mal lästige Ärgernisse. Für die Stadt sind Hunde vor allem ein bedeutender Wirtschaftsfaktor. Denn sie profitiert von der Hundesteuer. Zurzeit besonders viel: Denn zum Stichtag 1. Januar 2018 waren in der Stadt 21.997 Hunde registriert. Ein neuer Rekord.
Entwicklung Seit Jahren steigt die Zahl der Hunde in der Stadt relativ konstant um 500 Tiere pro Jahr. Düsseldorf hat dabei im Verhältnis zu den Einwohnern weniger Hunde als der Rest von NRW: Dort kommen 2,2 Millionen Tiere auf knapp 18 Millionen Einwohner.
Hundesteuer Jedes Jahr nimmt die Stadt mehr als zwei Millionen Euro Hundesteuer ein. Halter zahlen für einen Hund 96 Euro im Jahr, für zwei Hunde werden 150 Euro pro Hund und Jahr fällig, bei drei Hunden sind es 180. Zudem gibt es Zuschläge für „Listenhunde“, also Rassen, die als potentiell gefährlich gelten wie Pitbulls und Bullterrier, aber auch einzelne Tiere, die sich aggressiv verhalten.
Kosten
Neben den Steuern hängt eine ganze Industrie an den Hunden: Einer WDR-Recherche zu Folge kostet ein Hund von der Anschaffung bis zur Beerdigung über 14.000 Euro, alleine die Kosten für das Futter belaufen sich auf 4000 Euro. Auch hier verdient der Fiskus mit. Die Kosten sind natürlich auch von der Hunderasse abhängig.
Beliebteste Rassen Die häufigste Rasse, die in Düsseldorf gehalten wird, ist der Jack Russell Terrier. Fast 1000 der kleinen Jagdhunde leben in der Stadt. Es folgen Labradore und Chihuahuas mit je etwas mehr als 800 Tieren. Außerdem gibt es 8759 so genannte große Hunde, definiert durch eine Schulterhöhe von 40 Zentimetern, was etwa einem großen Beagle entspricht. Für solche Hunde ist ein spezieller Sachkundenachweis erforderlich. Für die so genannten gefährlichen Hunde sowie einige andere Rassen sind unter anderem Tierhaftpflichtversicherung und Führungszeugnis vorgeschrieben.
Konflikte Bei fast 22.000 Hunden in der Stadt bleiben Konflikte nicht aus: Pro Jahr registriert das Ordnungsamt etwa 500 Verstöße gegen die Leinenpflicht, Tendenz leicht rückläufig. Außerdem gibt es immer wieder Beschwerden wegen Hundekot oder Lärm. Dabei gibt es über 300 Spender für kostenlose Kotbeutel. Rigoros geht das Ordnungsamt gegen Halter vor, die gegen die Regeln verstoßen: Vor allem einen Hunde ohne Leine laufen zu lassen, wird geahndet und kostet je nach Ort und Rasse zwischen 75 und 200 Euro.
Auslauf Die Stadt bietet Hundehaltern mehr als 30 Freilaufflächen und Hundespielplätze, etwa im Nordpark (Grünewaldstraße) oder im Sonnenpark (Sonnenpark (Kölner Straße). Eine Übersicht gibt es unter https://www.duesseldorf.de/ stadtgruen/freizeit/hundeauslauf. html.
Erziehungssache Vor allem für Menschen, die Angst vor Hunden haben, sei es inzwischen fast unmöglich, den Tieren aus dem Weg zu gehen. „Und wenn dann ein großer Hund ohne Leine läuft oder ein Haufen nicht weggemacht wird, ist es nur natürlich, dass Feindseligkeiten entstehen“, so Monika Piasetzky, Vorsitzende des Düsseldorfer Tierschutzvereins. Das führe im schlimmsten Fall bis zum Auslegen von Giftködern. „Nicht nur die Hunde müssen gut erzogen sein“, sagt die Tierschützerin, „auch die Halter. Und da gibt es bei uns noch Luft nach oben.“Dies sehe man auch daran, dass im städtischen Tierheim immer mehr Welpen abgegeben werden: „Viele Menschen kaufen einen Hund als sozialen Kontakt, unterschätzen dabei aber, wie viel Aufwand so ein Tier mit sich bringt“. Also setzen sie die Hunde aus oder geben sie im Tierheim ab: Einen Hund ohne Beratung zu kaufen, gehe meistens schief und sei weder für Mensch noch Tier gut.