Ein Spezialist für Schlösser
Die Firma Gölzner hat Erfolg mit Hightech für die Sicherheit.
Seit 1948 ist das Konzept der Firma Gölzner im Grunde sehr einfach: Es geht darum zu garantieren, dass Tore, Türen und Fenster nur von denen geöffnet werden können, die das auch dürfen.
Allerdings hat sich die Technik enorm verändert, die Schlüsselerlebnisse werden immer komplexer, wo früher vor allem Mechanik aus Metall eingesetzt wurde, ist es derzeit häufig Elektronik, künstliche Intelligenz, Datenübertragung – kurz: eine Finesse, die sich der Firmengründer Hans Gölzner nicht im Traum hätte vorstellen könnten.
Das Unternehmen, das heute vom Enkel des Firmengründers, Frank Gölzner (50), und seinem Partner Torsten Knopf (50) geleitet wird, ist den meisten Düsseldorfern vertraut. Weil: Jeder hat eine Hausoder Wohnungstür, und nahezu jeder dürfte sich im Laufe der Zeit für neue Schlösser, Sicherungen oder Sperren entschieden haben. Denn die Zeiten wurden unsicherer, eine wohlhabende Stadt wie Düsseldorf zieht Einbrecher an.
Wer aber das Stammhaus an der Hohe Straße in der Carlstadt kennt und daraus schließt, Gölzner sei ein Anbieter für Ersatzschlüssel, Türbeschlägen und Spezialist für Querriegel oder Fenstersicherungen, der unterschätzt die Firma. Längst hat man sich zu einem der bundesdeutschen Marktführer entwickelt, betreut Kunden im gesamten Land, allerdings mit Schwerpunkt im Großraum Düsseldorf. Frank Gölzner: „Wenn wir großen Kunden sie Vodafone oder Metro hier die Zugangstechnik einrichten, dann wollen die fast immer, dass wir das auch in ihren übrigen Niederlassungen tun.“Gölzner installierte die Zugänge von rund 75.000 Sendemasten der Telekom, oder alle Metro-Märkte in Deutschland öffnen und schließen ihre Zugänge mit Know-how aus Düsseldorf. Wer sich darunter allerdings ein Schloss vorstellt, in das man einen Schlüssel steckt und herumdreht, der liegt falsch. Schlösser von heute haben mit den Ursprüngen nur noch wenig gemeinsam, sie sind Hightech-Konstruktionen. Die Elektronischen sind über Funk miteinander verbunden und können jeweils bedarfsgerecht geöffnet oder geschlossen werden. Sie lesen auf eingebauten Chips Daten aus Zugangsberechtigungen, können diese zeitgenau regeln, Alarmanlagen scharf schalten, wenn sie registriert haben, dass der Letzte das Haus verlassen hat. Wer mag, kann auch ein Schloss ohne Schlüssel haben – entweder mit Zahlencode, Augenerkennung oder mit einem Lesegerät für den Fingerabdruck des Berechtigten. Noch einen Schritt weiter geht die Türsicherung, die den kompletten Finger abtastet. Offenbar rechnet der Hersteller mit brutalen Räubern und hat eine Lebenderkennung eingebaut – einem potenziellen Opfer den Finger abzuhacken und zu meinen, damit die Tür öffnen zu können, würde also nicht funktionieren.
Der Rundgang durch die Räume der Hauptniederlassung, die seit 2009 in Heerdt steht, ist im wahrsten Sinne eine Aneinanderreihung von Schlüsselerlebnissen. Erst dort wird die Vielfalt der Möglichkeiten klar, mit der man heute sein Heim oder seine Firma schützen kann. Ein Einfamilienhaus, das mit einer wirkungsvollen Grundsicherung ausgerüstet werden soll, würde zwischen 7000 und 10.000 Euro kostet, kalkuliert Torsten Knopf. Das jedoch ist eine grobe Schätzung, vor jeder Beratung kommt ein Experte nach Hause oder ins Unternehmen und prüft dort, was mindestens gemacht werden sollte. Heute macht man mit 50 Mitarbeitern einen Umsatz von durchschnittlich sieben Millionen Euro im Jahr. Ein erheblicher Teil davon sind Nachrüstungen. Dass die sich unter Umständen lohnen, wissen die Experten aus Kripo-Statistiken: 50 Prozent aller Einbruchsversuche scheitern an der Sicherheitstechnik.