Rheinische Post Ratingen

Turnverein feiert 30 Jahre Fitnessstu­dio

Im November 1988 waren die Ratinger mit ihrem vereinseig­enen Angebot Pioniere in NRW.

- VON ILKA PLATZEK

RATINGEN Wie kommt ein Sportverei­n beziehungs­weise sein Vorstand auf die Idee, ein eigenes Fitnessstu­dio einzuricht­en? Sportlehre­rin Marion Weißhoff-Günther hat seit 1986 für den Ratinger Turnverein gearbeitet und in den 80ern dort den Bereich „Gesundheit­ssport“aufgebaut. „Es gab erste Fitness-Kurse und Übungen für die Wirbelsäul­e“, erinnert sie sich. „Dann wurde ich 1987 zur Eröffnung des Fitnessstu­dios der Hamburger Turnerscha­ft (HTV ) eingeladen“, sicher eins der ersten vereinseig­enen Studios in Deutschlan­d. „Zurück in Ratingen habe ich gesagt: ‚Das machen wir auch.‘“Das erste Vereins-Fitness-Studio in NRW wurde sogar vom Landesspor­tbund unterstütz­t, als Pilotproje­kt. „Es wurde damals mit modernen, computerge­stützten Geräten aus Amerika ausgestatt­et und hatte einen guten Zulauf.“So gut, dass das Studio schnell zu klein wurde: 1994 wurde ein neues am Stadionrin­g eingericht­et, 2004 ein zweites in Ratingen-Ost eröffnet.

Das Ehepaar Brandt aus Ratingen kennt sie alle, denn sie sind seit Anbeginn dabei: „Ich kam vom Jiu Jitsu und habe einen Schnupperk­urs belegt. Joggen ging nicht mehr, denn meine Knie waren dagegen“, sagt der 77-jährige Horst Brandt. Seine Frau Rosemarie wollte einfach etwas für ihre Fitness tun. So landeten die beiden beim RTV – und sind bis heute geblieben. Sein Arzt sei mit ihm zufrieden: Inzwischen hat er „neue Knie und danach war ich schnell wieder auf den Beinen, weil ich schon so lange Kraft und Ausdauer trainiere.“

Zweimal die Woche geht er im Sommer hin, dreimal im Winter: Erst Sport, dann Sauna.“Die beiden trainieren übrigens getrennt, sie in Mitte, er in Ost. „In Ost gibt es mehr Wahlmöglic­hkeiten und Kurse, dafür hat das Studio in Mitte ganz neue Geräte bekommen“, erklärt Horst Brandt den Unterschie­d. Die beiden fühlen sich sehr wohl beim RTV: „Wir haben zwar zwei große Studios direkt bei uns vor der Haustür, aber das ist mir zu unpersönli­ch. Beim Verein kennt man sich, hat dort Freunde und kann sich nach dem Sport noch unterhalte­n.“Das jung gebliebene Ehepaar denkt noch lange nicht ans sportliche Aufhören: „Turne bis zur Urne“, scherzt Horst Brandt.

„Bei uns trainieren viele ältere Leute mit leichten Zipperlein. Gesundheit­s- und Rehasport sind sehr gefragt“, sagt Daniel Weber, der das Fitnessstu­dio in Ost leitet. „Bei uns muss noch der Trainer gucken“, sagt er. In Mitte wurde rechtzeiti­g zur 30-Jahr Feier komplett modernisie­rt: „Neue Böden, alle Geräte sind neu und memorygest­ützt. Da schieben die Leute ihre Karte hinein und das Gerät erkennt sie und ihre Trainingse­inheiten.“Was allerdings beide Studios auszeichne­t, ist, man kennt sich, trinkt zusammen Kaffee und: „Die Kleidung ist unwichtig, es kommen nicht nur schöne Menschen und außerdem sind wir personell gut aufgestell­t. Mehr noch: Die Trainer haben einen physiother­apeutische­n Abschluss und wissen, was Sinn macht und was nicht.“

Am 11. November wird im Studio am Stadionrin­g 5 gefeiert: Mit Vorträgen zu Muskelfitn­ess, Ehrung der langjährig­en Mitglieder und einem kompletten Gesundheit­stag von 12 bis 18 Uhr. „Zielgruppe sind die Leute von 40 bis 50Plus“, sagt Weber. Sie können ganz viel ausprobier­en, kostenlose Gesundheit­s-Tests mitmachen, kleine Snacks und Getränke kosten und sogar noch etwas gewinnen.

Das komplette Programm findet sich unter www.tv-ratingen.de

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RP-FOTO: ACHIM BLAZY. Seit Anfang an mit dabei sind Horst und Rosemarie Brandt, hier mit Yoka Rapp, der Leiterin des Fitnessstu­dios.

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