Medienscouts lernen alles über das Netz
Zehn Schulen aus dem Kreis Mettmann schickten ihre zukünftigen Teams – bestehend aus je vier Schülern der Jahrgangsstufen acht sowie zwei Beratungslehrern – zu einem Basisworkshop.
KREIS METTMANN (RP) Etwa jeder achte Jugendliche war schon einmal von Cybermobbing oder Sextingattacken betroffen. Besonders alarmierend: Täter und Opferrolle gehen manchmal fließend ineinander über. Denn jeder fünfte Täter war selbst schon einmal Opfer von Cybermobbing. Statistisch gesehen sitzen also in jeder Schulklasse drei bis vier Schüler, die bereits mit Cybermobbing zu tun hatten. Mit einem Handyverbot auf dem Schulgelände lässt sich dem Problem kaum bekommen. Das sind Themen, mit denen sich ein besonderer Schülerkreis seit Jahren beschäftigt. Jetzt läuft das Programm wieder.
Mitte September begann für 40 Schüler ihre Ausbildung zu Medienscouts. Zehn Schulen aus dem Kreis Mettmann schickten ihre zukünftigen Medienscout-Teams – bestehend aus je vier Schülern der Jahrgangsstufen acht sowie zwei Beratungslehrern – zu einem zweitägigen Basisworkshop. Gastgeber für den Auftakt war die Peter-Ustinov-Gesamtschule in Monheim. Das Medienzentrum des Kreises Mettmann führt die Workshopreihe zum zweiten Mal durch. In Kooperation mit der Landesanstalt für Medien in NRW bereiten speziell geschulte Medienreferenten und -trainer die Jugendlichen auf ihre Aufgaben als Medienscouts an ihren Schulen vor. In Abständen von vier bis sechs Wochen erarbeiten sich die gemischten Teams Methoden und Wissen, mit denen sie zukünftig gleichaltrige und jüngere Schüler über einen angemessenen Umgang mit digitalen Medien informieren sollen. Dabei geht es um Themen wie Internet und Sicherheit, Online Communities und Cybermobbing, den richtigen Umgang mit Smartphones und Onlineprofilen oder auch um Online-Gaming oder Spiel- und Internetsucht. Während der Workshops erarbeiten die Beratungslehrer mit ihren jeweiligen Teams Strategien, mit denen die Arbeit der Medienscouts in den schulischen (Lern-)Alltag integriert werden kann. Das können regelmäßige Beratungsangebote sein; denkbar sind auch Besuche in den fünften und sechsten Klassen, in denen jüngere Schüler den verantwortungsvollen Umgang mit Smartphone, WhatsApp oder Instagram erst noch lernen müssen.
Mit der Ausbildung zu Medienscouts sollen die Jugendlichen ihre eigene Medienkompetenz erweitern und entsprechendes Wissen, Handlungsmöglichkeiten sowie Reflexionsvermögen für einen sicheren, kreativen, verantwortungsvollen und selbstbestimmten Medienumgang aufbauen. Die Vermittlung dieser Aspekte an gleichaltrige Mitschüler befördert zugleich die Kommunikations- und Sozialkompetenzen der Medienscouts. Anfang November geht es mit dem dritten Workshop weiter – dann treffen sich die angehenden Medienscouts an der Städtischen Gesamtschule in Heiligenhaus.