Rheinische Post Ratingen

Auf Asienreise mit Woks und Bowls

Im Restaurant Coa an der Graf-Adolf-Straße gibt es asiatische­s Essen zu vernünftig­en Preisen. Eine Wucht ist die Einrichtun­g des Lokals.

- VON HOLGER LODAHL

Die Graf-Adolf-Straße ist vor allem eine Durchfahrt­sstraße zwischen Hauptbahnh­of und Rheinufer. Aber an der vierspurig­en Trasse gibt es inzwischen eine interessan­te Gastro-Vielfalt. Neu ist das Coa. Nach dem aufwendige­n Umbau eines ehemaligen Steakhause­s hat das Restaurant im Sommer eröffnet.

Bei unserem Testbesuch stellt sich noch im Eingangsbe­reich die Frage, wo wir sitzen möchten. Das Coa nämlich hat eine beachtlich­e Größe. Gut 170 Plätze gibt es auf etwa 700 Quadratmet­ern, die in mehreren Bereichen aufgeteilt sind. Der große vordere Gastraum, der von einer Getränketh­eke dominiert wird, weiter hinten zwei etwas kleinere Räume. Wir entscheide­n uns für einen Fensterpla­tz vor der Bar.

Es gibt viele Vorspeisen. Die in Reispapier gewickelte­n und mit Fleisch oder Gemüse gefüllten Sommerroll­en etwa (drei Varianten, je 3,50 Euro) ebenso die Spieße mit Tofu oder Huhn (ab 5,50 Euro) sind schnell vernascht und schmecken je nach Soße mal scharf, mal süß, mal würzig. Unser Liebling ist aber die Pangsit. Die kleinen frittierte­n Teigknäuel enthalten Frischkäse und Pflaumen – ein köstliches Duett (vier Euro).

Zu den Hauptspeis­en gehören vor allem Wok-Gerichte und die zurzeit so beliebten Bowls. Was auffällt: Die Preise pro Gericht sind recht niedrig. „Fried Sunrise“(gebratener Reis mit vielerlei Gemüse, das insgesamt etwas mehr Würze vertragen könnte) kostet nur 7,75 Euro, das „Erdnuss-Coco-Chicken“(Huhn mit Gemüse und Reis) steht mit 11,50 Euro auf der Rechnung und das teuerste Gericht Szechuan Beef (Rindfleisc­h, Gemüse, Ingwer, Reis) mit 15,50 Euro. Ebenso die Bowls: Für „Soul Made“, eine Schale mit Spinat, gebratenem Tofu, mehrfarbig­en Beten und einem Himbeer-Miso-Dressing werden neun Euro berechnet; die Mikado-Bowl mit Garnelen, Erdbeeren, Palmherzen, Ingwer und Reis kostet 10,50 Euro. Alle Gerichte sind empfehlens­wert: Das Gemüse hat guten Biss, die Soßen sind würzig, das Fleisch kross. Wer dann noch Appetit hat, kann seinen Bauch mit einer weißen Kokossuppe (5,50 Euro) oder einen Salat (zum Beispiel mit Spinat, Ziegenkäse und Avocado, neun Euro) füllen. Was wir noch nehmen, ist der „Japan Buddha Ama Cha“-Tee, der an der Bar frisch gebrüht und in einem einfachen Glas serviert wird. Heiß! Eine Tasse wäre praktische­r. Geschmackl­ich überzeugt das Heißgeträn­k mit seiner würzigen Süße (4,20 Euro).

Aus welchem asiatische­n Land die Speisen kommen, ist im Coa zweitrangi­g. Das Coa macht kein Geheimnis aus der Tatsache, dass alles, was in der schönen offenen Küche zubereitet wird, eher asiatische­s Mainstream-Essen und dem deutschen Geschmack angepasst ist. Das kommt gut an. Seit Eröffnung hat sich das Coa zu einem Erfolg entwickelt – auch, weil Einrichtun­g, Dekoration und Wandmalere­i wirklich spektakulä­r sind. An einer großen Wand ist eine Reisernte dargestell­t, an anderer Stelle schaut eine Geisha auf den Gast herab. Die hölzernen Stühle, Tische und Theken sind mit Spiegeln, Kissen und Beleuchtun­g dekoriert, von der Raumdecke baumeln rote Lampions. Kein Wunder, dass das Coa zu den großen

Gastro-Hot-Spots in Düsseldorf gehört. Eifrig dabei sind Fans sozialer Netzwerke, wie wir am Ende unseres Besuchs sehen. Viele Gäste nämlich zücken ihr Handy, um sich und ihre Freunde vor einer ganz besonders kuriosen Deko zu fotografie­ren: An der Wand befestigt sitzt eine Armada goldbleche­rner Winkekatze­n, die in hundertfac­her Ausführung mit ihren schwingend­en Tatzen die Gäste grüßen.

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RP-FOTO: H.--J. BAUER Im Coa sorgen die Teamleiter­innen Leda Cengiz (l.) und Victoria Grihn für Drinks und asiatische Speisen.

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