Laschet zeichnet Hildener Feldjäger aus
Ministerpräsident Armin Laschet hat den Militärpolizisten in der Waldkaserne das NRW-Fahnenband verliehen.
HILDEN Das Fahnenband zur Truppenfahne ist die höchste Ehrung, die ein Land einem Militärverband verleihen kann. Gestern hat Ministerpräsident Armin Laschet das Feldjägerregiment 2 in der Hildener Waldkaserne damit ausgezeichnet. Für ihn war es das erste Mal, für die Feldjäger bereits das dritte Mal. Schon Johannes Rau und Jürgen Rüttgers hatten die beiden Vorgängerverbände Feldjägerbataillone 730 und 252 in den Jahren 1982 und 2006 ausgezeichnet.
26 Mal hat Nordrhein-Westfalen das Fahnenband bis 2016 verliehen – gleich dreimal an die Militärpolizisten: Das ist Landesrekord. Voraussetzung ist, dass die Soldaten vorbildlich in das gesellschaftliche Leben ihrer Garnisonsstadt eingebunden sind. Das ist in Hilden in der Tat der Fall. 1989 übernahm die Stadt Hilden eine Patenschaft über alle in der Waldkaserne stationierten Truppenteile. Eine solche Verbindung gebe es in keiner anderen Garnisonsstadt Deutschlands, berichten die Soldaten. Jedes Jahr stürmen die Jecken an Altweiber die Waldkaserne. Der designierte Prinz Hildanus Christoph Weber ist pensionierter Feldjäger. Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen zeichnete im Mai in Berlin den „Freundeskreis der Waldkaserne“mit dem Preis „Bundeswehr und Gesellschaft“aus – weil er sich seit fast 40 Jahren vorbildlich für das gute Miteinander von Soldaten und Bürgern einsetzt.
„Wir wollen auch unsere Wertschätzung für die Bundeswehr ausdrücken“, sagte Laschet: „Sie prägt das Bild der Deutschen im Ausland und steht für ein freiheitliches Deutschland.“Das betonte auch Feldjäger-Kommandeur Oberstleutnant Björn Taube in einer ungewöhnlich politischen Rede. Beim Tag der Deutschen Einheit in Berlin seien wieder schwarz-weiß-rote Fahnen (Reichskriegsflagge, Erkennungszeichen moderner Nazis) gezeigt worden. „Wir dienen unter den Farben unserer Fahne schwarz, rot, gold“, betonte Taube. Die Truppenfahne trage an der Spitze das Eiserne Kreuz – „das Symbol für Tapferkeit und Freiheitsliebe seit den Befreiungskriegen von 1813“. Es sei die erste deutsche Auszeichnung, die ohne Rücksicht auf Stand, Herkunft und Dienstgrad verliehen wurde. Taube machte damit klar, dass die Bundeswehr sich das Eiserne Kreuz nicht von den Neonazis wegnehmen lässt. Er bekam für seine Rede viel Beifall von den rund 100 Ehrengästen, darunter die Bundestagsabgeordnete Michaela Noll, die Landtagsabgeordneten Claudia Schlottmann und Christian Untrieser sowie Düsseldorfs Polizeipräsident Norbert Wesseler. Die Feldjäger schützen unter anderem den Natobotschafter in Afghanistan. Sie sind im Niger und in der Ägäis im Einsatz. Ein Team halte sich auf Abruf bereit für den Einsatz gegen den IS in Irak, sagte ihr Kommandeur.