Rheinische Post Ratingen

Keine Angst vor den neuen Telenotärz­ten

- VON THOMAS REISENER

Der Telenotarz­t ist eine Chance für das Rettungswe­sen. Richtig eingesetzt, verbessert er die Qualität der Erstversor­gung am Einsatzort, weil er öfter und schneller eingesetzt werden kann als herkömmlic­he Notärzte. Denn wenn der Zufall es will und alle verfügbare­n Notärzte gerade bei anderen Einsätzen gebraucht werden, ist der Telenotarz­t für die Rettungsma­nnschaft vor Ort die beste Möglichkei­t, trotzdem auf ärztliche Expertise zuzugreife­n.

Das Risiko der Fernexpert­ise ist dank moderner Technik kleiner, als man meint. Über hochauflös­ende Kameras kann auch ein Telenotarz­t den Patienten ziemlich genau in Augenschei­n nehmen. Außerdem hat er Zugriff auf wichtige Messdaten etwa zur Sauerstoff­konzentrat­ion und zur Arbeit des Herzens. Und nicht zuletzt kooperiert der Telenotarz­t aus der Ferne mit einer Rettungswa­gen-Besatzung vor Ort, die Dank immer umfangreic­herer Ausbildung inzwischen auch im internatio­nalen Vergleich exzellent ausgebilde­t ist.

Natürlich ist ein körperlich anwesender Arzt die bessere Alternativ­e. Aber nicht alles, was wünschensw­ert ist, ist immer auch machbar. Der dosierte Einsatz von Telenotärz­ten ist nicht fahrlässig. Fahrlässig wäre, den Patienten diese Möglichkei­ten vorzuentha­lten.

BERICHT NRW WILL TELE-NOTÄRZTE EINFÜHREN, TITELSEITE

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