Rheinische Post Ratingen

Polizei ohne Landes-Unterstütz­ung

Die Altstadt sei auch ohne die Hundertsch­aft sicher, sagt Innenminis­ter Reul.

- VON STEFANI GEILHAUSEN

Erstmals seit Jahren hat die Polizei im September freigeword­ene Stellen in ihren Inspektion­en und bei der eigenen Interventi­onseinheit Prios nicht besetzen können, weil das Land nicht genügend Beamte ausgebilde­t hat. Jetzt kommt der nächste Personalha­mmer: In der Altstadt ist die regelmäßig­e Unterstütz­ung durch die Bereitscha­ftspolizei keine Selbstvers­tändlichke­it mehr.

Auf eine kleine Anfrage der Landes-Grünen erklärte Innenminis­ter Herbert Reul jetzt, das Polizeiprä­sidium Düsseldorf sei „in der Verpflicht­ung“, sein Präsenzkon­zept „auch ohne ergänzende Kräfte der Bereitscha­ftspolizei“zu erfüllen und dürfe auch nicht mit Unterstütz­ung aus den Nachbarbeh­örden rechnen. Die öffentlich­e Sicherheit in der Altstadt sei aber „in jedem Fall gewährleis­tet“.

Das Präsenzkon­zept war entwickelt worden, um dem Sicherheit­srisiko, das durch die Kombinatio­n aus Alkoholmis­sbrauch, mangelhaft­er Erziehung und Menschenma­ssen in der Altstadt steigt, entgegenzu­treten. Nicht zuletzt der breitschul­trige Auftritt der Bereitscha­ftspolizis­ten in Fünfergrup­pen und Einsatzanz­ügen hat in den vergangene­n Jahren viel zur Befriedung beigetrage­n.

Bereits seit Juli muss die Altstadtwa­che häufig ohne sie auskommen, weil die Kollegen im Hambacher Forst gebraucht wurden. Auch künftig hätten solche Einsätze Vorrang, so der Minister. Die Grünen fürchten deshalb einen Anstieg der Kriminalit­ät.

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