Erste Verletzte bei Steinwürfen auf Linienbusse
Bis jetzt gab es bei der Serie von Attacken in Erkrath-Hochdahl lediglich Sachschaden, aber am Dienstag wurde eine Frau am Kopf getroffen.
ERKRATH Wer derzeit nach Einbruch der Dunkelheit Bus fährt und dabei den Erkrather Stadtteil Hochdahl passieren muss, dürfte mit einem ziemlich mulmigen Gefühl im Magen unterwegs sein. Denn die neuerliche Serie von Steinwürfen auf Linienbusse der Rheinbahn reißt nicht ab.
Am Dienstag haben bislang unbekannte Täter wieder zugeschlagen. Diesmal traf es um 21.07 Uhr einen Bus der Linie 741, der auf .der Sandheider Straße in Richtung Mettmann unterwegs war. Etwa 100 Meter vor der Haltestelle Immermannstraße wurde er von einem Stein getroffen, der eine Seitenscheibe durchschlug und eine 51-jährige Frau am Kopf traf. Die Hochdahlerin saß unmittelbar hinter der zerstörten Scheibe, wurde aber gottlob nur leicht verletzt.
Die Polizei sucht nun mit Hochdruck nach den Tätern, hatte aber mit der unmittelbar nach Meldung der Tat eingeleiteten Fahndung bislang noch keinen Erfolg. Auch die vorangegangen Steinattacken sind noch nicht aufgeklärt. Zwar hatten die Beamten in der vergangenen Woche zwei 16-Jährige unter dringendem Tatverdacht festgenommen, gestanden haben die beiden aber bislang nicht. Da es sich um Jugendliche handelt, sind sie mittlerweile auch wieder auf freiem Fuß, berichtet Polizeisprecherin Claudia Partha.
Nicht ausgeschlossen werden könne, dass die beiden Verdächtigen wieder zugeschlagen hätten. Es könnten aber auch Trittbrettfahrer für die jüngsten Angriffe auf den Bus verantwortlich sein, sagt Partha. Ihr Appell: „Wir sind dringend auf Zeugenhinweise angewiesen.“
Die Polizei fahre mittlerweile verstärkt Streife in Hochdahl, könne aber wegen der vielen Busse, die in dem Stadtteil unterwegs sind, nicht alles überwachen.
Zuletzt waren am Tag der Deutschen Einheit (3. Oktober) in Erkrath Steine auf Busse geflogen, gegen 22 Uhr. Zu dieser Zeit war ein Bus der Linie 06 ohne Fahrgäste auf der Karschhauser Straße in Richtung Hochdahler Markt unterwegs. Als der 39-jährige Busfahrer in die Sedentaler Straße abbiegen wollte, hörte er beinahe zeitgleich das Aufschlagen mehrerer Wurfgeschosse an seinem Fahrzeug. Zwei Steine, die offenbar aus einem nahen Gebüsch vor dem Bürgerhaus geworfen wurden, durchschlugen die Scheiben einer hinteren Bustür.
Ein weiterer Stein aus gleicher Wurfrichtung prallte von der Karosserie des Linienbusses ab, wurde von der Polizei aber bei der späteren Spurensuche auf der Fahrbahn gefunden und zusammen mit den zwei im Bus aufgefundenen Steinen sichergestellt.