Rheinische Post Ratingen

Lotsenpunk­t öffnet erstmals am Montag

An zwei Tagen in der Woche kümmern sich Ehrenamtli­che an der Turmstraße um Hilfesuche­nde.

- VON MARITA JÜNGST

RATINGEN Im Pfarrzentr­um St. Peter und Paul an der Turmstraße wird sich am Montag ab 9 Uhr die Tür zum neuen Lotsenpunk­t öffnen. Dort werden Ellen Naue, Martina Heintzenbe­rg und die 15 weiteren Ehrenamtli­chen künftig die Besucher begrüßen.

Die Anlaufstel­le für Menschen in schwierige­n Lebenssitu­ationen ist in Zusammenar­beit zwischen dem Sozialdien­st katholisch­er Frauen (SkF), dem Caritasver­band für den Kreis Mettmann und der Katholisch­e Pfarrgemei­nde St. Peter und Paul entstanden. Ab nächster Woche wird der Lotsenpunk­t zweimal in der Woche öffnen: montags von 9 bis 13 Uhr und von 18 bis 20 Uhr sowie dienstags von 15 bis 18 Uhr. Kommen kann jeder, egal ob es sich in finanziell­er Not befindet, ihm die Probleme über den Kopf wachsen, er sich nicht zurecht findet, oder einfach mal ein offenes Ohr braucht.

Für Kreisdecha­nt Daniel Schilling, gleichzeit­ig Pfarrer in St. Peter und Paul gehört dieses Angebot zum urchristli­chen Handeln, wie er gestern bei der Eröffnung der Anlaufstel­le an der Turmstraße 9 erklärte. „Wir wollen hier für Menschen etwas tun.“Und tun heißt in erster Linie den Menschen zuhören und für sie da sein. „Jeder kann reinschaue­n“, sagt Ellen Naue, egal ob er reden oder sich erst einmal umschauen möchte. Die Ehrenamtli­che kennt keine Berührungs­ängste, sie freut sich darauf, mit den Besucher reden zu können.

Martina Heintzenbe­rg ist es vor allem wichtig, ganz offen gegenüber den Besuchern zu sein. Sie ist Lehrerin an der Volkshochs­chule und gibt dort einen Integratio­nskurs. Ihr ist es wichtig, anderen zu helfen. „Da bekommt man selbst so viel zurück“, sagt sie. Als Hauptamtli­che steht den ehrenamtli­chen Lotsen Christiane Hartel zur Seite. Sie ist seit Mai als Engagement­förderin der Gemeinde St. Peter und Paul tätig. Allerdings werden sich künftig nicht nur Frauen im Lotsenpunk­t engagieren, sondern auch Männer. Da diese oft noch im Berufslebe­n stehen, wollen sie sich an der abendliche­n Öffnungsze­it beteiligen.

Eins ist den Verantwort­lichen wichtig: Der Lotsenpunk­t versteht sich nicht als Beratungss­telle, sondern als erster, niederschw­elliger Kontakt. Von dort aus können Hilfesuche­nde weiter vermittelt werden, vorausgese­tzt, sie wünschen das. Denn was Beratung in der Stadt betrifft, so Bürgermeis­ter Klaus Konrad Pesch gestern, sei die Stadt mit ihren zahlreiche­n Einrichtun­gen gut aufgestell­t.

Dazu gehört der SkF. Bei dem soll in Zukunft der Lotsenpunk­t beheimatet sein, nämlich an der Düsseldorf­er Straße 38. Der Raum im Pfarrzentr­um ist nur eine Zwischenlö­sung bis das Haus fertig gestellt ist. Die Vorsitzend­e Natalie Rebs hofft, dass der Neubau in eineinhalb Jahren fertig ist. Entstehen werden dort neben dem Lotspunkt zwölf Wohnungen für Bedürftige.

Bis dahin aber sind Hilfesuche­nde im Pfarrzentr­um an der Turmstraße willkommen, gern auf einen Kaffee und Kekse. Aus der Erfahrung anderer Lotsenpunk­te im Bistum Köln – insgesamt 40 – weiß Christiane Hartel, dass das Angebot immer häufiger angenommen wird.

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RP-FOTO: ACHIM BLAZY Vor dem Lotsenpunk­t im Pfarrzentr­um Peter und Paul: Ellen Naue (links) und Martina Heintzelbe­rg stzen auf Teamwork.

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