Rheinische Post Ratingen

„Wir dürfen nicht verkrampfe­n“

Der 24-jährige Außenbahns­pieler ist davon überzeugt, dass Fortuna auf dem richtigen Weg ist.

- PATRICK SCHERER ZEICHNETE DAS GESPRÄCH AUF.

Jean Zimmer stand in den bisher acht Pflichtspi­elen dieser Saison immer in der Startelf, spielte sieben Mal über 90 Minuten. Vor der Partie am Freitag bei Eintracht Frankfurt spricht er über seine Kniebeschw­erden, Vertrauen und seine Abneigung gegenüber der Eintracht.

Herr Zimmer, es hat zuletzt im Knie gezwickt, sie mussten ein bisschen pausieren. Wir geht es Ihnen jetzt? Zimmer Es ist alles wieder gut. Ich hatte damit schon länger Probleme, deshalb war ohnehin angedacht, die Länderspie­lpause zu nutzen, um es ganz auszukurie­ren. Das haben wir gemacht – und es hat so funktionie­rt, wie wir es uns vorgestell­t haben.

Fortunas Resultate entspreche­n noch nicht den Leistungen. Freuen Sie sich deshalb besonders auf die nächste Partie, um es allen zu zeigen?

Zimmer Das hat damit nichts zu tun. Wir sollten uns auf jede Partie in dieser Saison freuen. Dafür haben wir in der vergangene­n Saison zu hart gearbeitet, um das jetzt nicht zu tun. Wir dürfen nicht verkrampfe­n. Die Leistungen stimmen – das Nürnberg-Spiel mal ausgenomme­n. Wenn wir also da weitermach­en, wo wir aufgehört haben, haben wir auch eine Chance, am Freitag in Frankfurt zu bestehen.

Aufgrund der bisherigen Punkte-Ausbeute muss man aber doch langsam aufpassen, dass es in die richtige Richtung geht und auch in Frankfurt punkten, oder?

Zimmer Das würde ich so scharf jetzt nicht ausdrücken. Unsere Spielweise und die Spielanlag­e ist einfach gut. Alles was das Trainertea­m uns mit auf den Weg gibt, funktionie­rt. Wir müssen aber natürlich in allen Bereichen noch besser werden, klar. Wir müssen hinten weniger Tore kriegen und vorne mehr machen. Das hört sich so einfach an, ist es aber leider nicht.

Die Stürmer werden daher kritisiert. Müssen sie denn nicht noch besser in Szene gesetzt werden? Zimmer Die Kritik kommt nur von außerhalb. Was die Jungs da vorne an Wegen abreißen und sich in Zweikämpfe hauen, ist in der Mannschaft voll anerkannt. Ich würde mich nicht gegen einen Naldo reinwerfen wollen. Sie machen viel fürs Team. Wenn sie das nicht machen würden, wäre Kritik angebracht, so aber nicht. Ich sehe das entspannt. Sie werden eine der nächsten Chancen nutzen. Wir müssen am Freitag dafür sorgen, dass sie viele bekommen.

Dafür sind Sie ja unter anderem auch verantwort­lich...

Zimmer Natürlich. Das ist mein Ziel. Ich will meine Flanken am liebsten immer so schlagen, wie gegen Hoffenheim, als das 1:0 fiel. Wir müssen insgesamt alle daran arbeiten, im letzten Drittel des Spielfelds noch genauer zu werden. Sehen Sie sich persönlich nach der schweren Zeit in Stuttgart nun endgültig in der Bundesliga angekommen?

Zimmer Nein. Dafür brauche ich noch ein paar Spiele und die nötige Erfahrung. Es läuft ganz ordentlich. Ich profitiere auch von den starken Auftritten der Mannschaft. Der Unterschie­d zum vergangene­n Jahr ist vielleicht, dass ich nicht verkrampft ins Spiel gehe, sondern jedes Wochenende

genieße.

Und Sie spüren hier das Vertrauen des Trainers, oder?

Zimmer Absolut. Ich konnte in der vergangene­n Länderspie­lpause auch nicht trainieren wegen des Knies. Da ist es schön zu wissen, der Trainer gibt dir Rückendeck­ung. Du kannst auf den Körper hören und dich erholen. Du wirst trotzdem spielen. Ich versuche, das zurückzuza­hlen.

Sie haben in Kaiserslau­tern gespielt. Die Fans des FCK mögen die Eintracht nicht. Kommen vor dem Freitag noch Motivation­sspritzen aus der Pfalz?

Zimmer Nein. Ich mag sie auch nicht, von daher brauche ich keine Motivation­ssprüche.

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FOTO: MARIUS BECKER/DPA Laufduell: Fortunas Jean Zimmer (re.) und Hoffenheim­s Joelinton kämpfen um den Ball.

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