Rheinische Post Ratingen

SC West bleibt nach 0:1 in der Abstiegszo­ne hängen

- VON CHRISTOPH ZABKAR

Nach dem 4:1-Pflichtsie­g über den FSV Duisburg wollte der Fußball-Oberligist SC West vollends auf die Überholspu­r wechseln. Mit einem Sieg über den 1. FC Kleve wäre dies möglich gewesen, sodass die Oberkassel­er an ihrem Widersache­r hätten vorbeizieh­en können. Stattdesse­n fuhren die Blau-Weißen den Karren aber sprichwört­lich an die Wand und erlitten einen weiteren Dämpfer. Mit 0:1 wurde das Team von Trainer Julien Schneider ausgebrems­t und parkt somit für eine weitere Woche in der Abstiegszo­ne.

Dass der SCW unlängst im Abstiegska­mpf angekommen ist, überrascht auch Ex-Spieler Fabio Forster: „West ist viel stärker, als es der Tabellenpl­atz aussagt. Allerdings gehe ich nicht davon aus, dass sie sich ausgerechn­et gegen uns rehabiliti­eren werden“, mutmaßte der Klever-Kapitän vor dem Duell mit seinen ehemaligen Wegbegleit­ern. Dabei begründete der Blondschop­f seine neckisch gemeinte Äußerung mit der außerorden­tlichen „Euphorie eines Aufsteiger­s“, an der selbst ein etablierte­r Oberligist nichts ändern könne.

In diesem Fall sollte Forster Recht behalten, vor allem weil Yusuke Onoki den Gastgeber nach einem Standard früh in Führung brachte. Zwar kamen anschließe­nd auch die Westler zu ihren Tormöglich­keiten, doch sowohl Andrej Hildenberg als auch dem eingewechs­elte Ricardo Ribeiro fehlte die nötige Präzision im Abschluss. „Insgesamt waren wir die spielbesti­mmende Mannschaft, während Kleve vermehrt auf Konter gesetzt hat. Unsere Chancen konnten wir jedoch nicht verwerten“, sagte Frank Laurini enttäuscht. Der sportliche Leiter des SC West steht mit einem Gremium von vier weiteren Vorstandsm­itgliedern im regelmäßig­en Austausch darüber, wie er dem Verein in seiner aktuellen Misere von nur neun Punkten in elf Spielen weiterhelf­en kann.

Dem Aktionismu­s will der SCW jedenfalls nicht verfallen. Entspreche­nd spricht Laurini Coach Schneider grundsätzl­ich weiterhin sein Vertrauen aus. Dass die Gespräche allerdings intensivie­rt werden könnten, dürfte eine logische Konsequenz darstellen. Fakt ist, dass sich der SCW schleunigs­t mit konstanten Erfolgserl­ebnissen aus der Gefahrenzo­ne manövriere­n muss, sonst bekommt der Verein für die Oberliga in der kommenden Saison ein Halteverbo­t ausgeschri­eben. Und das wäre schade.

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