Löwenrudel zeigt Gala-Vorstellung
Nach der harten Kritik der vergangenen Woche meldet sich der Handball-Viertligist mit einem Kantersieg zurück.
RATINGEN Das Löwenrudel hakte sich ein, hüpfte freudetrunken im Kreis und sang sich die Seele aus dem Leib. Die SG Ratingen hatte nach einem Gala-Auftritt allen Grund zu Feiern. Gegen den zuletzt formstarken TV Aldekerk siegten die Ratinger nach dem besten Saisonauftritt in der Regionalliga Nordrhein mit 37:24 (22:9). „Wir hatten einen sehr guten Tag. Alles hat geklappt. Das war genau unser Spiel“, sagte SG-Abwehrhüne Ace Jonovski.
In den ersten zehn Minuten der Begegnung war mit diesem Spielverlauf noch nicht zu rechnen. Beide Mannschaften kamen ordentlich in die Partie und erzielten jeweils sechs Treffer. Erste Anzeichen für exzellent ausgespielte Spielzüge waren jedoch schon zu diesem frühen Zeitpunkt zu erkennen. Beim Tor zum 4:3 für die Hausherren zum Beispiel, als Christian Mergner den einlaufenden Linksaußen Yanni Nitzschmann mustergültig für einen Kempa-Trick bediente.
Nach dem zwischenzeitlichen 6:6 begann für die SG die spielentscheidende Phase. Innerhalb von fünf Minuten erzielte die Mannschaft von Trainer Khalid Khan sechs Treffer in Folge und erhöhte auf 12:6. Gleichzeitig hatte sich die Verteidigung der Löwen gefunden und Torhüter Petre Angelov nahm Betriebstemperatur auf und zeigte einige glänzende Reaktionen.
In der Offensive wusste das Löwenrudel mit einer Menge Variabilität zu überzeugen. Nicht nur der bärenstarke Filip Lazarov, der in den ersten 20 Minuten sechs seiner neun Tore erzielte, zeigte Kaltschnäuzigkeit, ob aus dem Spiel heraus oder per Siebenmeter. Der ganze Offensivverbund wusste zu überzeugen. Ob Nitzschmann, Marco Bauer, Etienne Mensger – der SG gelang fast alles. Unterstützt von Torhüter Angelov, dem jedes weite Anspiel über die Länge der Platte gelang. So war das Spiel nach 22 Minuten beim Spielstand von 17:7 schon vorentschieden. „Wir haben mit hohem Tempo gespielt. Jeder hat eine sehr gute Leistung gezeigt. Wir werden
immer besser“, erklärte Jonovski.
Das Highlight folgte drei Minuten vor der Pause. Nachdem Angelov einen Pass aus dem Stand durch die komplette Halle gejagt hatte, fing Nitzschmann den Ball am gegnerischen Kreis aus der Luft und verwandelte eiskalt mit einem angedrehten Abschluss.
Nach dem Seitenwechsel zeigte die SG, wie man eine 22:9-Halbzeitführung nach Hause bringt. Zudem gab Trainer Khan jedem seiner Spieler Einsatzzeit. Einen Wermutstropfen hatte der fast perfekte Abend für die SG noch. Fabian Claussen verletzte sich bei seinem Sprungwurf zu seinem einzigen Treffer am linken Oberschenkel. Am Ende überwog aber auch bei Trainer Khalid Khan die Freude: „Ich freue mich sehr für meine Mannschaft. Wir haben diese Woche ordentlich auf den Deckel bekommen, auch zu Recht und auch von mir. Aber wir haben heute einen guten Tag gehabt und sind sehr gut aufgetreten.“