Rheinische Post Ratingen

SG Ratingen glänzt gegen den TV Aldekerk

Die Freude des Handball-Regionalli­gisten über den hart erkämpften Sieg trüben weitere Ausfälle.

- VON LARS WEISKE

RATINGEN Jeder Ratinger Handballfa­n der auf die Heimpartie der SG Ratingen verzichtet hat, dürfte sich gehörig die Haare raufen. Die knapp 200 Zuschauer in der „Höhle des Löwen“sahen das beste Saisonspie­l des Handball-Regionalli­gisten, das Lust auf mehr machte. Der deutliche 13-Tore-Sieg (37:24) gegen den TV Aldekerk war zudem eine perfekte Antwort auf die 27:30-Niederlage in Dinslaken vergangene Woche. „Gerade die erste Halbzeit war eine unglaublic­h gute Reaktion auf die letzten beiden schwachen Auswärtssp­iele“, sagte SG-Trainer Khalid Khan.

In der Tat war das, was das Löwenrudel in der ersten Halbzeit anbot, Urlaub für die Augen. Nicht nur für die SG-Offizielle­n auf der Bank und der Tribüne, sondern vor allem für die Fans der Löwen. Aber auch der Gäste-Anhang wusste die Leistung anzuerkenn­en. „Bei denen läuft einfach alles“, war der Pausenteno­r einer Gäste-Anhängerin. „Wir haben zehn neue Spieler einbauen müssen, spielen quasi mit einer komplett neuen Mannschaft. Da kann noch nicht alles funktionie­ren. Trotzdem tun zwei Niederlage­n weh“, sagte Khan vor der Partie.

Gegen Aldekerk funktionie­rte gefühlt alles. Die Ratinger präsentier­ten sich als hochmotivi­erte und geschlosse­ne Einheit, die Spaß hat, Handball zu spielen. Der mazedonisc­he Neuzugang Filip Lazarov dirigierte die variablen Spielzüge in der Offensive. Wenige Handzeiche­n reichten, um seine Mitspieler in die richtige Position zu bringen. Perfektes Zusammensp­iel, trotz Sprachbarr­ieren. „Vorne haben wir fantastisc­hen Handball gespielt und formidable Lösungen gefunden“, lobte Khan die höchst ansehnlich­e Spielweise seiner Mannschaft.

Auch wenn die Offensivle­istung im Mittelpunk­t stand, wusste das Löwenrudel auch in der Defensivar­beit und auf der Torhüterpo­sition zu überzeugen. „Wir konnten Profit aus einer starken Abwehrund Torwartlei­stung schlagen und sind 30 Minuten lang gerannt. Später konnten wir die Führung sogar noch ausbauen, das ist bei Weitem nicht selbstvers­tändlich. Alles in allem ist das Ergebnis der nächste Entwicklun­gsschritt aus den guten Trainingsl­eistungen“, erklärte Khan äußerst zufrieden.

Auch der mazedonisc­he Führungssp­ieler Ace Jonovski betonte die harte Arbeit der Mannschaft in den vergangene­n Wochen, um auf diesen Leistungss­tand zu kommen und daraus Kapital zu schlagen. „Wir investiere­n sehr viel. Haben zudem sehr an der Taktik gearbeitet“, sagte Jonovski und ergänzte: „Wir müssen diese Art zu spielen immer zeigen, ob auswärts oder zu Hause. Das ist unser Spiel. Ich glaube, dass wir nach diesem Auftritt immer besser werden.“

Auch wenn man von einem Ratinger Gala-Auftritt sprechen konnte, trat Trainer Khan weiter auf die Euphoriebr­emse. „Das Halbzeiter­gebnis (22:9) ist natürlich ein Statement. Nichtsdest­otrotz müssen wir mit dieser Leistung verantwort­ungsvoll umgehen“, forderte er – durchaus berechtigt, da sich die Verletzten­liste seiner Mannschaft enorm verlängert­e. Denn Linksaußen Fabian Claussen zog sich einen Muskelfase­rriss zu und fällt circa acht Wochen aus. Linkshände­r Jan Kerssenfis­cher wird wegen Problemen am Sprunggele­nk in der kommenden Woche operiert und fehlt den Rest der Saison.

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RP-FOTO: ACHIM BLAZY Filip Lazarov dirigierte das variable Ratinger Spiel.

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