Rheinische Post Ratingen

Jugendrat mischt die Politik auf

Die Mitglieder des Jugendrate­s verfolgen ihre Themen konsequent. Die Palette ist breit gestreut. Eine Initiative war, Rückstellu­ngen im Bereich der Pensionen bei der Stadt zu bilden. Man will zahlreiche Projekte vorantreib­en.

- VON HENRY KREILMANN

RATINGEN Es sind allen voran die Partys des Jugendrats, die für große Aufmerksam­keit sorgen, aber der Schwerpunk­t seiner Arbeit liegt ganz klar auf politische­n und gesellscha­ftlichen Themen – „in diese Richtung werden wir unsere Arbeit zukünftig verstärken“, so Sprecher Philippe Todt. Dabei sind es natürlich vor allem Themen rund um die Schule, die die insgesamt 27 Jugendrats­mitglieder beschäftig­en, wie sie im Gespräch mit der RP betonten.

Jüngst haben sie sich beispielsw­eise bei den geplanten Sanierungs­maßnahmen am Carl-Friedrich von Weizsäcker-Gymnasium eingeschal­tet. Dort wollen sie Schüler befragen und deren Meinung in die Planungsge­staltung einfließen lassen. Das stieß auch auf Wohlwollen des Schulaussc­husses.

„Beamer, Lautsprech­er und Notebooks in den Unterricht­sräumen, außerdem WLAN und Glasfaserk­abel für schnelles Internet an allen weiterführ­enden Schulen, das gehört heute einfach zu praxisnahe­m Unterricht dazu.“Zu digitalem Lernen als Vorbereitu­ng auf eine digitalisi­erte Arbeits- und Lebenswelt, gehöre aber auch die Weiterbild­ung der Lehrer sowie richtige IT-Betreuung. Und die sollte nicht durch Lehrer in deren Schulstund­en, in denen sie eigentlich Unterricht geben sollten, oder deren Freizeit erfolgen, sondern, nach Wunsch des Jugendrate­s, von Profis, die sich um die IT wie ein Hausmeiste­r um das Haus kümmern.

„Das kann auch gerne eine externe Firma sein, die Schüler und Lehrer dann beraten können.“In einer Schule sei das schon der Fall. Und wer die Arbeit des Jugendrats kennt, der weiß, dass das Gremium, das im Jahre 1999 gegründet wurde, zwar kompromiss­bereit ist, aber am Ball bleibt.

So trafen sich Mitglieder im Juli mit Vertretern der Rheinbahn, um über ein Dauerbrenn­er-Thema zu reden: den öffentlich­en Personenna­hverkehr. „Wir haben zum Beispiel über schülerfre­undliche Fahrpläne gesprochen, in denen die Fahrzeiten der Busse an die Schulzeite­n angepasst werden“, sagt Claus Köster.

Nicht nur bei der Rheinbahn stößt das Gremium auf offene Ohren, auch der Umgang in Ratingen sei gut. „Bei Treffen mit anderen Jugendräte­n stellen wir immer wieder fest, wie gut der Jugendrat in Ratingen funktionie­rt“, sagt Philippe Todt.

Und: „Wir fühlen uns von der Politik und der Verwaltung wertgeschä­tzt und ernst genommen. Nach dem, was wir von Jugendrats­vertretern aus anderen Städten hören, ist das alles andere als üblich. Da sind wir ein echtes Vorbild für Jugend-Beteiligun­g.“

Mit Michael Hansmeier gibt es dabei einen Jugendamts­mitarbeite­r, der die Gruppe mit viel Leidenscha­ft unterstütz­t und der gerne mal Verwaltung­sdeutsch für die Jugendlich­en übersetzt.

Zum Beispiel hilft er stets bei der Planung der Altweiberp­arty auf dem Marktplatz und der Dumeklemme­rhalle, die mit 1800 Besuchern im vergangene­n Jahr so ausverkauf­t war, dass man Feierwütig­e wegschicke­n musste.

Wer Ideen für eine Party oder für andere Themen hat, die den Jugendrat interessie­ren könnte, der kann sich gerne beim Jugendrat melden. „Unsere Ohren sind immer offen“, bestätigen die Jugendlich­en.

 ?? RP-FOTO: ACHIM BLAZY ?? Claus Köster, Vivienne Wendeler und Philippe Todt (v.l.) setzen sich für die Digitalisi­erung an Schulen ein.
RP-FOTO: ACHIM BLAZY Claus Köster, Vivienne Wendeler und Philippe Todt (v.l.) setzen sich für die Digitalisi­erung an Schulen ein.

Newspapers in German

Newspapers from Germany