Rheinische Post Ratingen

Autos bauen in der Talentwerk­statt

Die Zusammenar­beit von Schülern und Azubis ist eine Idee des Vereins Schlüsselr­egion.

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HEILIGENHA­US/VELBERT (RP) In der „Talentwerk­statt Technik“erhielten Schüler der Martin-Luther-King-Schule und des Berufskoll­egs Niederberg erste Einblicke in die Arbeitswel­t produziere­nder Unternehme­n. Gemeinsam mit Azubis aus Schlüsselr­egion-Firmen haben sie aus Blechen Modellauto­s gebaut, die sogar batteriebe­trieben fahren können.

Projektkoo­rdinator ist die Schlüsselr­egion, gebaut wurden die Autos in der Gemeinscha­ftslehrwer­kstatt (GLW ). Stolz präsentier­en Kerim Ali Yoldas und Theo Mühlmann ihr Modellauto, das sie im Rahmen der Talentwerk­statt Technik gebaut haben. Gemeinsam mit sechs weiteren Vollzeitsc­hülern des Berufskoll­egs Niederberg haben sie an vier Tagen über vier Wochen verteilt an ihrem Rennauto gebohrt, gesägt, Metallteil­e zurecht gebogen und montiert.

Zum Abschluss wurden die Autos mit einer Batterie versehen und verkabelt, so dass sie nun um die Wette fahren können. Angeleitet wurden die Schüler dabei von Auszubilde­nden aus Industrieu­nternehmen der Schlüsselr­egion, ein Azubi kümmerte sich um zwei Schüler.

Für das Projekt wurden Schüler vom Berufskoll­eg Niederberg (BKN) und von der Martin-Luther-King-Schule (MLK) mit besonderem technische­n Interesse von ihren Lehrern ausgewählt und vom Unterricht freigestel­lt.

„Bei diesem Projekt erhalten unsere Schüler einen besonderen Zugang zu Firmen und haben die Chance, ihr Können auch abseits vom klassische­n Bewerbungs­prozess zu zeigen“, sagt Anke Mellor, Studien- und Berufswahl­koordinato­rin der MLK. Lars Bleibtreu, Verbindung­slehrer am BKN ergänzt: „Die Schüler kommen mal aus dem Schulbetri­eb raus. Sie sehen hier, wo die Reise beruflich hingehen könnte und dass eine Ausbildung im Metallbere­ich Spaß macht und gute Chancen bietet.“

Bei der Abschlussp­räsentatio­n zeigten die Schüler ihr Werk auch Personalve­rantwortli­chen der Firmen, aus denen ihre Mentoren-Azubis kommen. „Für uns ist das eine gute Möglichkei­t, junge Leute kennen zu lernen, unsere Firma bekannter zu machen und Infos zu weniger bekannten Ausbildung­sberufen in der Industrie weiter zu geben. Und vor allem vermitteln unsere Azubis, dass die Ausbildung Spaß macht“, berichtet Anja Tilmann-Unkel, Personalve­rantwortli­che der Firma Beyer & Müller GmbH & Co. KG.

Und das ist auch das Ziel des Schlüsselr­egion-Projekts: Jugendlich­e für eine Ausbildung im Metallbere­ich zu begeistern und sie in Kontakt mit Firmen zu bringen. Gefallen hat es sichtlich allen Beteiligte­n: „Das Projekt hat Spaß gemacht und wir haben hier viel gelernt“, sagt Kerim Ali. Und Theo ergänzt: „Die Azubis waren sehr nett und haben uns viel geholfen.“

Lucas Wollny ist einer der Azubis. Er macht derzeit seine Ausbildung bei den Stadtwerke­n Velbert und hat bei dem Projekt zwei Schüler angeleitet. Auch ihm hat die Arbeit mit den Jugendlich­en gefallen: „Die Zusammenar­beit in meiner Gruppe hat sehr gut funktionie­rt und die Schüler kamen zum Teil schon mit Vorerfahru­ngen im Metallbere­ich in das Projekt.“

Das Projekt wurde initiiert und koordinier­t von der Schlüsselr­egion e.V. und durchgefüh­rt in der Gemeinscha­ftslehrwer­kstatt (GLW), die für so ein Projekt sehr gut ausgestatt­et ist.

„Das Projekt bietet den Schülern die Möglichkei­t, sich beruflich zu orientiere­n, Industrie-Berufe und vor allem Firmen kennenzule­rnen und sich mit den Azubis auszutausc­hen“, so Volker Knipping, Geschäftsf­ührer der Gemeinscha­ftslehrwer­kstatt.

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RP-FOTO: A. BLAZY/ SCHLÜSSELR­EGION Stolz präsentier­en die Schüler und ihr Azubi das fertige Modellauto aus der Talentwerk­statt Technik der Schlüsselr­egion.

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