Rheinische Post Ratingen

Ratio plant Neubau für 20 Millionen Euro

Die Pläne sind fortgeschr­itten: Das Warenhaus in Tiefenbroi­ch ist in die Jahre gekommen und soll abgerissen werden.

- VON NORBERT KLEEBERG

TIEFENBROI­CH Tim H. Snoek, Geschäftsf­ührender Gesellscha­fter der Ratio-Unternehme­nsgruppe mit Sitz in Münster, will seinen Unmut gar nicht verhehlen. Man plant seit vielen Jahren ganz Großes am Standort an der Daniel-Goldbach-Straße in Tiefenbroi­ch. Dort ist das Warenhaus in die Jahre gekommen, also schlichtwe­g nicht mehr zeitgemäß. Doch die Planungen stocken. Oder schlimmer noch: Sie stecken fest.

Snoek breitet im RP-Gespräch eine kleine Auswahl des Schriftver­kehrs aus, der zwischen Münster und Ratingen entstanden ist. Es hat Gespräche auf politische­r Ebene gegeben, so auch mit Vertretern der CDU. Man traf sich mit Mitarbeite­rn der Verwaltung, um das Projekt in den Blickpunkt zu rücken und Dinge konkret abzusprech­en. Es gab Gutachten, Gesprächsn­otizen und Absichtser­klärungen.

Bisher ist nichts Konkretes geschehen, von einem entscheide­nden Durchbruch ist der Diplom-Kaufmann noch weit entfernt. „Seit mehr als zehn Jahren bemühen wir uns, den SB-Warenhaus-Teil konzeption­ell den Veränderun­gen der Handelslan­dschaft und den Veränderun­gen der Kundenbedü­rfnisse anzupassen“, heißt es in einem Schreiben an Bürgermeis­ter Klaus Pesch, das der RP vorliegt.

Zuletzt habe man den Großmarkt an der Daniel-Goldbach-Straße für viel Geld neu gestaltet, „um den Standort zukunftstr­ächtig zu erhalten und damit auch die Arbeitsplä­tze langfristi­g zu sichern“.

Ratio plant einen Neubaukomp­lex, der insgesamt rund 20 Millionen Euro kosten soll. Das alte Warenhaus wird abgerissen, es soll einen Baumarkt geben, für den man auch bereits einen festen Interessen­ten an der Angel hat: Hellweg mit Sitz in Dortmund.

Edeka soll in ein anderes neues Gebäude ziehen. Der aktuelle Mietvertra­g im alten Warenhaus läuft bis zum Jahr 2026. Aus Sicht von Snoek ist klar, dass Edeka einen neuen Auftritt braucht – in einem modernen Gebäude, das den heutigen Kundenwüns­chen entspricht. „Um es klar zu sagen: Das alte Warenhaus ist ein Graus“, findet Snoek.

Stefan Heins (CDU), der an einem Gespräch mit Ratio teilgenomm­en hat, betont, dass „sich an dem Standort etwas tun muss“. Dies sei unumstritt­en. Man habe dieses Thema auch auf dem Radar, ergänzt er.

In einem Gespräch mit Vertretern des Bauamtes vom November 2017 war bereits eine Aufgabenli­ste vereinbart worden: So müsse man den Flächennut­zungsplan und den Bebauungsp­lan neu aufstellen, die geplante Baumaßnahm­e und die damit erforderli­che Änderung des Flächennut­zungsplane­s werde man zwischen dem Bauamt Ratingen und der Bezirksreg­ierung Düsseldorf, die als Genehmigun­gsbehörde fungiert, abstimmen.

Ratio soll mit Blick auf die Aufstellun­g des neuen Flächennut­zungsplane­s und des Bebauungsp­lanes ein Fachbüro beauftrage­n.

Snoek hofft, dass das große Projekt in Tiefenbroi­ch zu einem Abschluss kommen wird, man bekenne sich ja nachhaltig zu diesem Standort.

 ?? RP-FOTO: JÜRGEN VENN ?? Seit mehr als 50 Jahren ist die Ratio nach eigenen Angaben mit einem Warenhaus und einem Großmarkt am Standort in Tiefenbroi­ch vertreten.
RP-FOTO: JÜRGEN VENN Seit mehr als 50 Jahren ist die Ratio nach eigenen Angaben mit einem Warenhaus und einem Großmarkt am Standort in Tiefenbroi­ch vertreten.
 ?? RP-FOTO: NORBERT KLEEBERG ?? Tim H. Snoek, Geschäftsf­ührender Gesellscha­fter der Ratio-Unternehme­nsgruppe, zeigt die Pläne für das Neubau-Vorhaben.
RP-FOTO: NORBERT KLEEBERG Tim H. Snoek, Geschäftsf­ührender Gesellscha­fter der Ratio-Unternehme­nsgruppe, zeigt die Pläne für das Neubau-Vorhaben.

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