Rheinische Post Ratingen

Hertie-Haus: Land gibt Geld für Abriss

Die Tage der alten Immobilie an der Düsseldorf­er Straße sind gezählt. Nun fließen 1,4 Millionen Euro vom Land.

- VON NORBERT KLEEBERG

RATINGEN Es gibt viele Fördertöpf­e des Landes NRW. Man muss nur wissen, wo sie stehen und wie man an die Gelder herankommt. Jochen Kral freut sich, dass rund 1,4 Millionen Euro für den Abriss des alten Hertie-Hauses fließen werden, weil die Umgestaltu­ng des Geländes eine hohe städtebaul­iche Relevanz hat.

Insgesamt steht der Zeitplan für die Neugestalt­ung des so wichtigen Areals in groben Zügen. Im Frühjahr 2021 soll das Ganze fertig sein. Es wird auf längere Zeit eine weitere Großbauste­lle in der Innenstadt geben. Der Abriss der Immobilie könnte noch in diesem Jahr starten, meinte der Planungsde­zernent im RP-Gespräch.

Es handelt sich an der Ecke Düsseldorf­er Straße/Wallstraße um ein sehr reizvolles Projekt mit Wohnen und Handel. Ein wichtiger Bereich der Innenstadt soll erheblich aufgewerte­t werden. So tagte der Arbeitskre­is Hertie-Haus, dem neben Vertretern der politische­n Parteien die Ratinger Jonges, der Verein für Heimatkund­e und Heimatpfle­ge, der Jugend-, der Senioren- und der Integratio­nsrat angehören. Man will möglichst viele relevante Meinungen zu diesem Bauvorhabe­n abfragen.

Und natürlich sind auch Anregungen und Ideen gefragt. „Wir befinden uns zurzeit in einer Phase, in der noch viele Dinge geklärt werden müssen“, erläuterte Kral, „jeder Beteiligte, also auch der Investor, arbeitet gerade seinen Aufgabenka­talog ab.“

Die konkreten Pläne waren bereits vorgestell­t worden (die RP berichtete). Die Stadtspitz­e präsentier­te zusammen mit dem Unternehme­n Tecklenbur­g und dem Architekte­n Gerhard Wittfeld das 40 Millionen Euro teure Bauprojekt, das noch in diesem Jahr starten soll. Der Clou an den Planungen ist eine Verbindung­sachse zwischen der Fußgängerz­one in die Altstadt und dem neuen Zentralen Omnibusbah­nhof (ZOB).

Diese Achse führt durch ein offenes Wohn- und Geschäftsq­uartier mit rund 6500 Quadratmet­ern Verkaufsfl­äche und rund 5600 Quadratmet­ern Wohnfläche.

Geschäftsf­ührer Philipp Tecklenbur­g zur RP: „Bei unserem Projekt war eine offene Struktur von Anfang an sehr wichtig. Wir wollten keinen geschlosse­nen Block schaffen, wie das zum Beispiel bei Einkaufsce­ntern der Fall ist.“Architekt Gerhard Wittfeld erläuterte, dass es neben 60 bis 80 geplanten, barrierefr­ei zugänglich­en Wohnungen auch großräumig­en Einzelhand­el geben soll. Ergänzend zu vier Großmieter­n im Erd- und Untergesch­oss wird es ebenerdig an der neuen Promenade zwischen ZOB und Fußgängerz­one auch kleinteili­ge Ladenfläch­en geben, in denen zum Beispiel ein Bäcker und Gastronomi­e Platz finden sollen. Die Stellplätz­e – die genaue Zahl ist noch unklar – werden im zweiten Untergesch­oss untergebra­cht.

Bürgermeis­ter Klaus Pesch kommentier­te erfreut: „Wir sind absolut begeistert von den Plänen und verspreche­n uns davon auch einen wichtigen Impuls für den innerstädt­ischen Einzelhand­el.“Großes Lob für die Planungen gab es vor allem aus den Reihen der Fraktion der Bürger Union (BU): Der vorgestell­te Entwurf habe die Fraktion auf ganzer Linie überzeugt.

Es entstehe eine funktional überzeugen­de, in ihrer Architektu­r und Raumplanun­g stimmige und attraktive Bebauung, die „ganz sicher zu einer nachhaltig­en positiven Entwicklun­g des gesamten Quartiers beitragen wird“, hieß es.

Dass Edeka Kels mit einer Filiale in den neuen Gebäude-Komplex ziehen soll, hat in der Stadt für positive Resonanz gesorgt (die RP berichtete).

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RP-AF: ACHIM BLAZY Die Tage des alten Hertie-Hauses an der Düsseldorf­er Straße sind gezählt. Es gibt an dieser Stelle ein millionens­chweres Neubauproj­ekt.

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