Rheinische Post Ratingen

Kevin Stöger bleibt Optimist

Fortunas Kreativer stand dreimal in der Startelf – und ging jedes Mal als Verlierer vom Platz.

- VON FALK JANNING

Fortunas Mittelfeld­spieler Kevin Stöger gilt mit seinem feinen Fuß als der vielleicht beste Techniker beim Aufsteiger, als Ausbund an Kreativitä­t. Der 25-Jährige, vor der Saison vom VfL Bochum zu den Schützling­en von Trainer Friedhelm Funkel gewechselt, hat seine bemerkensw­erte Power und seinen Ideenreich­tum in Fortunas Schaltzent­rale während der Vorbereitu­ng und in der Früh-Phase der Saison schon angedeutet. Wenn er auf dem Platz stand und es gefährlich wurde, dann hatte oft der Filigrante­chniker seine Füße im Spiel.

Doch konstant agiert er nicht, kam in der Schaltzent­rale im Mittelfeld bislang nicht recht auf Touren und saß die meisten Partien draußen. Nur 231 von 720 Minuten stand er auf dem Platz – viel zu wenig für seine Ansprüche. Was ihn außerdem wurmen dürfte: Immer gingen die Partien verloren, wenn er zur Startelf gehörte: am ersten und fünften Spieltag bei den 1:2-Heimnieder­lagen gegen den FC Augsburg und Bayer 04 Leverkusen sowie in der vergangene­n Woche beim 1:7-Debakel in Frankfurt. In den Spielen gegen Augsburg und Leverkusen nahm ihn der Coach jeweils nach knapp 65 Minuten für Kenan Karaman und Marvin Ducksch vom Platz. Er mache sich darüber keinen Kopf, habe die Spiel abgehakt, entgegnet er.

Ist er zu sehr mit defensiven Aufgaben befasst, um seine Stärken ausspielen zu können, die ganz klar in der Vorarbeit für die Stürmer liegen? Von Stöger kommt dazu kein klares Nein. „Wichtig ist, dass ich so spiele, wie die Mannschaft das braucht“, sagt er. Manche Beobachter wollen festgestel­lt haben, dass der Dynamiker gehemmt wirkt. Ob der Mut fehle? „Die Frankfurte­r waren richtig gut. Man hat gemerkt, dass die letzten Wochen für sie sehr positiv verlaufen sind“, sagt er. „Sie haben konzentrie­rt hinten drin gestanden und auf Konter gespielt. Es war schwierig für uns, nach vorne etwas zu bewegen. Da kamen wenige Torchancen bei rum.“

Seine Leistung in Frankfurt nennt er „unglücklic­h“. Er hoffe, dass der Trainer ihm aber erneut das Vertrauen gebe. Seine Spielweise müsse er nicht ändern. An fehlendem Mut mangelt es nicht. „Ich weiß was ich kann. Ich muss mein Spiel nicht umstellen, das wäre nicht sinnvoll. Ich werde weiter so spielen und ein paar Dinge verfeinern.“

Mit der hohen Niederlage in Frankfurt habe keiner im Team gerechnet. „Wir hatten uns richtig auf das Spiel gefreut und waren heiß. Dann kam der Elfmeter, und es ging richtig schnell. Jeder Schuss war drin. Wir wussten gar nicht wie uns geschah.“Mittlerwei­le liegt der Fokus für ihn und seine Mitspieler ganz auf das anstehende Spiel. „Kaan und ich haben uns das Frankfurt-Spiel noch einmal komplett angeschaut und analysiert. Jetzt freuen wir uns riesig auf das Spiel gegen Wolfsburg. Es zählt nicht was letzte Woche war, und auch nicht, was in zwei Wochen sein wird. Es geht nur um die drei Punkte aus der anstehende­n Partie.“Fest rechnet Stöger dabei mit der Unterstütz­ung der Fans. „Die Stimmung wird nicht umschlagen. Die Fans haben uns schon nach dem Schlusspfi­ff in Frankfurt Mut gemacht.“Fans anderer Klubs hätten sicher die eigenen Spieler bespuckt. „Unsere Anhänger haben dagegen auf uns gewartet, sie haben gesungen, um uns aufzuricht­en. Ich bin sicher, dass sie uns wieder nach vorne peitschen werden. Wir sind in der Pflicht, ihnen eine gute Leistung zurückzuge­ben.“

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RP-FOTO: FALK JANNING Kevin Stöger beim Training am Dienstag im Zweikampf mit Dodi Lukebakio.

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