Rheinische Post Ratingen

Rheinbahn streicht Sozialprog­ramm

Erkrankte Angestellt­e erhielten bislang eine andere Tätigkeit. Das hat der Vorstand gestoppt.

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(arl) Die Rheinbahn hat aus Kostengrün­den ein Sozialprog­ramm gestrichen, das erkrankten Mitarbeite­rn eine Zukunft im Unternehme­n ermöglicht­e – das führt zu Unmut in der Belegschaf­t. Zuvor hatte der Betriebsra­t einen Vorschlag für eine Einschränk­ung abgelehnt. Nun drohen Kündigunge­n. Zwischen Vorstand und Betriebsra­t wird wohl weiter verhandelt.

Die Betriebsve­reinbarung hatte besagt, dass Mitarbeite­r, die ihre Tätigkeit nicht mehr ausüben können, einen anderen Job im Unternehme­n angeboten bekommen. Das betraf insbesonde­re die Busund Bahnfahrer, die rund die Hälfte der 3000 Mitarbeite­r ausmachen. Wenn ein Fahrer etwa wegen einer Sehstörung nicht mehr seinen Beruf ausüben konnte, wurde er bislang zum Beispiel in der Verwaltung oder als Kontrolleu­r eingesetzt.

Arbeitsdir­ektor Klaus Klar sah sich wegen explodiere­nder Kosten zum Handeln gezwungen. Hintergrun­d ist, dass sich die Zahl der Mitarbeite­r, die das Programm in Anspruch nehmen, verdreifac­ht hat. Derzeit sind es laut Sprecher Georg Schumacher rund 80 Personen. Der Vorstand wollte zwei Änderungen durchsetze­n: Die Sonderleis­tung sollte nur noch für Mitarbeite­r gelten, die älter als 50 Jahre sind. Bislang reichte eine Betriebszu­gehörigkei­t von zehn Jahren. Außerdem sollte die Regelung entfallen, dass langjährig­e Mitarbeite­r weiter den bisherigen Lohn erhalten.

Nun drohen Entlassung­en. In einem Schreiben des Betriebsra­ts heißt es, die Mitarbeite­rvertretun­g werde versuchen, „die negativen Folgen der Kündigung für die Kollegen und Kolleginne­n möglichst gering zu halten“.

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