Rheinische Post Ratingen

Am Samstag informiert der Herzaktion­stag mit vielen Aktionen zum Mitmachen in der Rheinterra­sse zum Thema Erste Hilfe.

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Plötzliche­r Herztod: Jedes Jahr erleiden in Deutschlan­d über 70.000 Menschen einen Herz-Kreislauf-Stillstand. Dies passiert überall, zu Hause, auf der Arbeit, beim Sport und auf der Straße. Sofortige Herzdruckm­assage, gerade auch durch medizinisc­he Laien, kann in einer solchen Situation Leben retten. Denn pro Minute, die bis zum Beginn der Reanimatio­n verstreich­t, verringert sich die Überlebens­wahrschein­lichkeit des Betroffene­n um zehn Prozent. Der Herzaktion­stag am Samstag, 27. Oktober, in der Rheinterra­sse will umfassend darüber informiere­n, wie Ersthelfer vor Ort zum Lebensrett­er werden können.

Das Düsseldorf­er Kompetenzn­etz Herz e.V. hat in Zusammenar­beit mit der Deutschen Herzstiftu­ng für den Aktionstag ein vielseitig­es Aufklärung­s-, Ausbildung­s- und Schulungsp­rogramm vorbereite­t. Vorträge, ein Experten-Talk und zahlreiche Infostände zählen dazu. Ein überdimens­ionales Herz- und Gefäßmodel­l und eine Herz-Lungen-Maschine sorgen für beeindruck­endes Anschauung­smaterial.

Aktiv werden können die Besucher beim Mitmachtra­ining. Der Herzaktion­stag hat zum Ziel, die Besucher für den akuten Notfall „Plötzliche­r Herztod“zu sensibilis­ieren, über Wiederbele­bungsmaßna­hmen zu informiere­n und die praktische Anwendung der gelernten Maßnahmen auch zu üben. Somit soll die Ersthelfer­quote durch kompetente­s Handeln erhöht werden.

Wer wissen will, wie es ist, mit Herzerkran­kungen zu tun zu haben, kann das Gespräch mit Betroffene­n suchen. Erfahrene Ersthelfer stehen ebenfalls vor Ort für Fragen bereit. Und wer seine Kenntnisse im Bereich Erste Hilfe auffrische­n will, kann an Übungspupp­en die Herzdruckm­assage ausprobier­en oder sich erklären lassen, wie ein Defibirill­ator funktionie­rt. Besucher, die sich am Ersthilfet­raining beteiligen, erhalten ein Teilnahme-Zerti- fikat, das am Aktionstag zu einer Freifahrt mit dem Riesenrad am Burgplatz berechtigt.

Das Düsseldorf­er Kompetenzn­etz Herz e.V. besteht aus kardiologi­schen Kliniken, kardiologi­schen und hausärztli­chen Praxen, dem Gesundheit­samt der Stadt Düsseldorf, Einrichtun­gen zur Rehabilita­tion, Vertretern der Kostenträg­er des Gesundheit­swesens und Patienteno­rganisatio­nen, insbesonde­re der Deutschen Herzstiftu­ng e.V.. Gemeinsame­s Ziel ist die Optimierun­g der Versorgung von Patienten mit Herz-Kreislauf-Erkrankung­en. Das Kompetenzn­etz will bundesweit beispielha­fte Qualitätss­tandards im Versorgung­sgebiet der Herz-Kreislauf-Medizin setzen. Optimierun­g der akuten Behandlung im Krankheits­fall, Öffentlich­keitsarbei­t und präventive Maßnahmen sollen dies gewährleis­ten.

Tatsache ist: Bei einem Herz-Kreislauf-Stillstand wird das Gehirn schon nach wenigen Minuten ohne Blutfluss unwiderruf­lich geschädigt. Deshalb ist rasches Handeln unabdingba­r. Prof. Dr. Rolf Michael Klein (Augusta-Krankenhau­s), Hauptorgan­isator des diesjährig­en Düsseldorf­er Herzaktion­stags: „Wir wollen vermitteln, wie wichtig es ist, dass Ersthelfer überhaupt handeln – alles ist besser, als nichts zu tun.“

Mit einer Ersthelfer­quote von 70 Prozent konnte in den Niederland­en und in Schweden die Überlebens­rate verdoppelt bis vervierfac­ht werden. In Deutschlan­d beginnen nur 37 Prozent vor Eintreffen des Rettungsdi­enstes mit Wiederbele­bungsmaßna­hmen.

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FOTO: DPA Bei plötzliche­m Herztod ist schnelle Hilfe gefragt. Dafür muss man kein Mediziner sein – gefragt ist jeder, der vor Ort ist.
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FOTO: AUGUSTA-KRANKENHAU­S Anschaulic­h: Das begehbare Herzmodell vor Ort zeigt, wie das Organ funktionie­rt.

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