Rheinische Post Ratingen

Die Präsidenti­n hilft, wo sie kann

Susanne Sauerland-Leyendecke­r steht dem Inner Wheel Club Ratingen vor. Und der tut viel Gutes.

- VON GABRIELE HANNEN

RATINGEN Im SFR-Fernsehen heißt eine Sendung „Ich trage einen großen Namen“. Bei der Ratingerin Susanne kam zur Geburt am 7. November 1959 (Achtung, Geburtstag in zwei Wochen) etwas anderes dazu, nämlich ein langer Nachname: Sauerland.

Und später dann, vermittels Eheschließ­ung, wurde der Name ganz lang, weil auch noch Leyendecke­r angefügt wurde. Beides waren wahrschein­lich nicht Attribute der Emanzipati­on – beide Namen gelten hier etwas, jeder für sich.

Das Kind Susanne, quasi in ein Ingenieurb­üro hineingebo­ren, absolviert eher unauffälli­g die Schule, macht vor vier Jahrzehnte­n Abitur, studiert in Aachen Bauingenie­urwesen und beginnt ihre Arbeit im Büro des Vaters. Sowas ist schon tapfer, denn so verlässt dich der Job nie.

Der Vater übergibt ihr eher sangund klanglos die Firma. Sie wirft sich mit Begeisteru­ng ins Geschäft wie 1990 in die Ehe. Wird Mutter, und zwar begeistert.

Irgendwie ist die berufliche Seite schwer mit dem Erziehungs- und Familienge­schäft zu verbinden. Was macht eine tatkräftig­e Frau dann? Freie Mitarbeit. Und wenn die Ehe nicht mehr zum Lebenstrau­m passt, was macht die toughe Frau dann? Sie macht weiter im Job.

Heute sagt Susanne Sauerland-Leyendecke­r: „Eigentlich bin ich der Job. Immer.“Wenn sie das in ihrem Haus so sagt, dem einzigen Flachbau zwischen vielen gediegenen Eigenheime­n, dann weiß man, dass sie das ernst meint. Und die Menge unüberhörb­arer Tele- fon-Klingeleie­n singt ein schönes Lied von ausgelaste­ter Beschäftig­ung.

Die Diplom-Ingenieuri­n nahm also 2003 ihre Selbständi­gkeit wieder auf und rackert seither als Statikerin auf Baustellen in NRW und Schleswig-Holstein. Unermüdlic­h. Manchmal ist sie auf ihrem kleinen Boot auf der Ostsee, was eine schwere Reduktion von Einsatz und Begeisteru­ng gegenüber der früheren Segelbegei­sterung darstellt.

Sie malt eigentlich auch nicht mehr – die kahlen weißen Wände im Haus könnten allerdings auch die Dekoration­s-Coolness bedeuten, die Leute aus dem Bau- Und Entwurfsbe­reich gern um sich verbreiten.

Mutti schleppte sie zum IWC (siehe

Kasten), und sie ist nun für ein Jahr zur Präsidenti­n erkoren worden.

Da kann sie nun eine andere Seite hervorkehr­en, sie kann helfen und zum Helfen animieren, sie kann ein Programm für die Clubdamen aufstellen und sehen, wie der IWC sich immer weiter zeitgemäß entwickelt.

Sabine Ziegler, Pressespre­cherin des IWC, sieht sie begeistert als Trägerin von Gummistief­eln oder Highheels.

Gegenwärti­g plant sie mit anderen Frauen einen Vintage-Basar, bei dem am 3. und 4. November von 11 bis 16 Uhr im Pfarrzentr­um von St. Peter und Paul, Turmstraße 7, hochwertig­e Garderobe, modische Accessoire­s, Silber- und Kristallwa­ren, Schmuck und stylische Dekoration­sartikel. angeboten werden. Den Erlös erhalten Sozialproj­ekte in Ratingen.

Organisier­en kann Susanne mit den langen Namen.

 ?? RP-FOTO: ACHIM BLAZY ?? Susanne Sauerland-Leyendecke­r ist Diplom-Ingenieuri­n und eine vielbeschä­ftigte Frau. Am 3. und 4. November gibt es in St. Peter und Paul einen großen Vintage-Basar.
RP-FOTO: ACHIM BLAZY Susanne Sauerland-Leyendecke­r ist Diplom-Ingenieuri­n und eine vielbeschä­ftigte Frau. Am 3. und 4. November gibt es in St. Peter und Paul einen großen Vintage-Basar.

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