Die Präsidentin hilft, wo sie kann
Susanne Sauerland-Leyendecker steht dem Inner Wheel Club Ratingen vor. Und der tut viel Gutes.
RATINGEN Im SFR-Fernsehen heißt eine Sendung „Ich trage einen großen Namen“. Bei der Ratingerin Susanne kam zur Geburt am 7. November 1959 (Achtung, Geburtstag in zwei Wochen) etwas anderes dazu, nämlich ein langer Nachname: Sauerland.
Und später dann, vermittels Eheschließung, wurde der Name ganz lang, weil auch noch Leyendecker angefügt wurde. Beides waren wahrscheinlich nicht Attribute der Emanzipation – beide Namen gelten hier etwas, jeder für sich.
Das Kind Susanne, quasi in ein Ingenieurbüro hineingeboren, absolviert eher unauffällig die Schule, macht vor vier Jahrzehnten Abitur, studiert in Aachen Bauingenieurwesen und beginnt ihre Arbeit im Büro des Vaters. Sowas ist schon tapfer, denn so verlässt dich der Job nie.
Der Vater übergibt ihr eher sangund klanglos die Firma. Sie wirft sich mit Begeisterung ins Geschäft wie 1990 in die Ehe. Wird Mutter, und zwar begeistert.
Irgendwie ist die berufliche Seite schwer mit dem Erziehungs- und Familiengeschäft zu verbinden. Was macht eine tatkräftige Frau dann? Freie Mitarbeit. Und wenn die Ehe nicht mehr zum Lebenstraum passt, was macht die toughe Frau dann? Sie macht weiter im Job.
Heute sagt Susanne Sauerland-Leyendecker: „Eigentlich bin ich der Job. Immer.“Wenn sie das in ihrem Haus so sagt, dem einzigen Flachbau zwischen vielen gediegenen Eigenheimen, dann weiß man, dass sie das ernst meint. Und die Menge unüberhörbarer Tele- fon-Klingeleien singt ein schönes Lied von ausgelasteter Beschäftigung.
Die Diplom-Ingenieurin nahm also 2003 ihre Selbständigkeit wieder auf und rackert seither als Statikerin auf Baustellen in NRW und Schleswig-Holstein. Unermüdlich. Manchmal ist sie auf ihrem kleinen Boot auf der Ostsee, was eine schwere Reduktion von Einsatz und Begeisterung gegenüber der früheren Segelbegeisterung darstellt.
Sie malt eigentlich auch nicht mehr – die kahlen weißen Wände im Haus könnten allerdings auch die Dekorations-Coolness bedeuten, die Leute aus dem Bau- Und Entwurfsbereich gern um sich verbreiten.
Mutti schleppte sie zum IWC (siehe
Kasten), und sie ist nun für ein Jahr zur Präsidentin erkoren worden.
Da kann sie nun eine andere Seite hervorkehren, sie kann helfen und zum Helfen animieren, sie kann ein Programm für die Clubdamen aufstellen und sehen, wie der IWC sich immer weiter zeitgemäß entwickelt.
Sabine Ziegler, Pressesprecherin des IWC, sieht sie begeistert als Trägerin von Gummistiefeln oder Highheels.
Gegenwärtig plant sie mit anderen Frauen einen Vintage-Basar, bei dem am 3. und 4. November von 11 bis 16 Uhr im Pfarrzentrum von St. Peter und Paul, Turmstraße 7, hochwertige Garderobe, modische Accessoires, Silber- und Kristallwaren, Schmuck und stylische Dekorationsartikel. angeboten werden. Den Erlös erhalten Sozialprojekte in Ratingen.
Organisieren kann Susanne mit den langen Namen.