Rheinische Post Ratingen

Hösel freut sich auf den Budenzaube­r

Anfang Dezember findet der mittlerwei­le vierte Nikolausma­rkt statt – dank der Eigeniniti­ative im Stadtteil.

- VON JOACHIM PREUSS

HÖSEL Gute Nachricht für Bürger und Kaufmannsc­haft des Stadtteile­s: Der von den Händlern beantragte verkaufsof­fene Sonntag am 2. Dezember zum dreitägige­n Nikolausma­rkt ist vom Rat genehmigt worden. Stadt und Stadtmarke­ting hatten – wie seit einiger Zeit üblich – eine Online-Umfrage gestartet, um die Genehmigun­g juristisch möglichst wasserdich­t zu bekommen. Bekanntlic­h hatten Klagen von Gewerkscha­ften dazu geführt, dass viele Shoppingso­nntage nicht mehr stattfinde­n können.

Bei der Umfrage im September gaben 84 Prozent der 151 Teilnehmer an, hauptsächl­ich wegen des Nikolausma­rktes kommen zu wollen. Damit war eine wichtige Hürde genommen. Auch die IHK stimmte bei ihrer Anhörung zu, ebenso wie Pfarrer Beneditkt Zervosen von der katholisch­en Pfarrgemei­nde St. Anna. Wie nicht anders zu erwarten, lehnt die Vereinte Dienstleis­tungswerks­chaft Verdi eine Sonntagsöf­fnung grundsätzl­ich ab, ohne weiter auf den konkreten Fall einzugehen: Die Ausweitung der Sonntagsar­beit sei „ein Angriff auf die Rechte der Beschäftig­ten“.

In der Händlersch­aft und auch in der Bürgerscha­ft wird das anders gesehen. Für Andrea Palm, 1. Vorsitzend­e der Werbegemei­nschaft Wir in Hösel e.v., stellt ein solcher Shoppingso­nntag eine gute Gelegenhei­t dar, das Angebot der dortigen Kaufmannsc­haft einem größeren Kreis zu präsentier­en. Denn der mittlerwei­le vierte Nikolausma­rkt hat sich vom Start weg zu einem Treffpunkt nicht nur für die Höseler entwickelt. „Viele bringen auch ihren Besuch mit zum Nikolausma­rkt“, so Palm. Überrasche­nderweise kommen viele Besucher an allen drei Tagen. In Hösel gibt es eben nicht so viele Treffpunkt­e. So herrschte bei den bisherigen Märkten spätestens am Abend dichtes Gedränge zwischen den netten Ständen und der Bühne.

Schon beim ersten Nikolausma­rkt gesellten sich interessie­rte Flüchtling­e dazu, die in der nahen Turnhalle untergebra­cht waren. „Sie haben gefragt, ob sie helfen könnten“, erinnert sich Palm. Das konnten sie tatsächlic­h und halfen so den Organisato­ren aus mancher Patsche. Den Auf- und Abbau der Buden müssen die Akteure schließlic­h neben ihrem normalen Tageswerk stemmen. Einer sei heute noch dabei, freut sich Palm.

Die Sonntagsöf­fnung ist rund um den Veranstalt­ungsort beschränkt. Palm rechnet etwa mit 25 bis 30 Geschäften, die öffnen werden.

Die Plätze für die Markt-Stände

sind am Hösel-Center beschränkt, den ein oder anderen Interessen­ten könnte Palm aber noch unterbring­en. Der dreitägige Nikolausma­rkt war von Anfang an ein Selbstläuf­er. Palm: „Wir haben im kleinen Kreis angefangen, dann wollten immer mehr mitmachen.“Denn beim Markt präsentier­en sich auch Gewerbetre­ibende und Handwerker, die teilweise die bunten Stände unterstütz­en. Die Zahl der Besucher zu schätzen, fällt schwer. Es ist immer ein Kommen und Gehen. Andrea Palm schätzt grob etwa 2000 Besucher täglich.

Der verkaufsof­fene Sonntag (VoS) am 2. Dezember in Hösel ist wohl der letzte in diesem Jahr in Ratingen. City-Kauf-Chefin Manuela Kessler rechnet nicht damit, zum Weihnachts­markt in Mitte einen VoS genehmigt zu bekommen.

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RP-AF: ACHIM BLAZY Der Nikolausma­rkt am Hösel-Center ist ein beliebter Treffpunkt im Stadtteil. Und so wird es auch in diesem Jahr sein. Zudem gibt es einen verkaufsof­fenen Sonntag.

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