Grundschule Regenbogen trommelt beim Ghana-Tag
HEILIGENHAUS (sade) Wenn man mit dem Auto nach Ghana fahren möchte, dann ist man etwa 100 Stunden unterwegs. Etwa 5100 Kilometer Luftlinie trennen das Niederbergische Heiligenhaus von der Ghanaischen Hauptstadt Accra, in der Nähe liegt auch die Stadt Kokrobite. Und dort ist Shamsudeen Adjei geboren, er gibt jeden Donnerstag Trommelunterricht an der Grundschule Regenbogen in der Unterilp.
Und in dieser Schule stand gestern einen Tag lang nur Ghana auf dem Stundenplan. „Alles fing damit an, dass Shamsudeen fragte, ob wir Bleistifte und Radiergummi übrig hätten, die er mit nach Ghana nehmen könnte, denn in den Schulen dort fehle es an vielem“, erinnert sich Schulleiterin Ellen Schieferstein. „Zwar kann und darf jedes Kind zur Schule gehen – aber wenn es keine Schuhe, kein Material und kaum Kleidung hat, dann geht es eben nicht dorthin.“
Aus der Frage nach Bleistiften wurde mehr: „Wir haben an der ganzen Schule Lernmaterial und auch Kleidung gesammelt, die er in zwei Schulen in Ghana verteilen konnte“, freut sich Schieferstein und erzählt, dass man mit zwei Schulen, einer christlichen und einer muslimischen, dort jetzt Schulpartnerschaften habe. „Dass es eine Partnerschaft ist, war uns wichtig, denn wir bekommen ja auch was zurück“, sagt die Schulleiterin.
Wie eben den Projekttag gestern, an dem nicht nur mit Shamsudeen getrommelt wurde. Er hatte zum Beispiel auch Lebensmittel mitgebracht, aus denen die Eltern der Heiligenhauser Grundschüler dann Gerichte aus Ghana zubereitet haben.
Währenddessen hallt der Grundton des begeisternden Trommelns aus dem Foyer durch die Schule und die Klassen die gerade nicht dabei sind, haben zum Beispiel Bilder gemalt, Trommeln gebastelt und sich mit der Fahne von Ghana beschäftigt. Auch die Frage, wie man in Ghana wohl lebt und welche Kunst es dort gibt, stellten sich die Schüler. „Es geht darum, den Blick der Schüler für die Welt zu öffnen.“
Den regelmäßigen Trommelunterricht mit Shamsudeen unterstützen übrigens auch die Rotarier mit regelmäßigen Spenden. Nächstes Jahr will die Grundschule auch wieder für die beiden Partnerschulen Sach- und Geldspenden sammeln, dann könnte es auch eine ganze Projektwoche zum Thema Ghana geben.