Rheinische Post Ratingen

Gefahr Kohlenmono­xid

Auch Propan-Öfen und Dunstabzug­shauben können in Wohnungen gefährlich sein.

- VON SUSANNE HAMANN

MÖNCHENGLA­DBACH Weil ihre Heizung nicht richtig funktionie­rte, haben zwölf Menschen am Sonntag in Mönchengla­dbach eine Kohlenmono­xid-Vergiftung erlitten. Die Hausbewohn­er hatten versucht, mit einem Holzkohleg­rill im Wohnzimmer zu heizen. Alle erlitten eine Kohlenmono­xid-Vergiftung, doch die Warnung der 15-jährigen Tochter verhindert­e noch Schlimmere­s. „Leider kommt es in den letzten Jahren immer häufiger zu solchen Vorfällen“, sagt Ulrich Grüttner, Sprecher der Schornstei­nfegerinnu­ng Düsseldorf. Hauptprobl­em sei, dass viele die Auswirkung von Feuerstell­en nicht richtig einschätze­n könnten. „Die wichtigste Regel ist: Wenn etwas verbrennt, erzeugt es Abgase. Und die sind für den Menschen immer schädlich.“Deshalb muss man sicher stellen, dass die Abgase entweichen können. Ist dies nicht der Fall, wird die Situation schnell gefährlich. „Denn man merkt nicht, wenn Kohlenmono­xid ausströmt, und plötzlich fallen alle in der Wohnung in Ohnmacht.“

Grüttner zufolge kann es aus verschiede­nen Gründen zu gefährlich­en Situatione­n in Wohnräumen kommen. So zum Beispiel, wenn ein Propan-Ofen betrieben wird. Diese würden zwar im Baumarkt als Kamin-Ersatz beworben, hätten aber keinen eigenen Abzug. Sie sollten nur bei ausreichen­der Luftzufuhr und unter Aufsicht benutzt werden – genau wie Kamine, die mit Bio-Ethanol betrieben werden. „Diese Öfen sind nur zur Dekoration gedacht, als Heizung eignen sie sich nicht.“Auch die starke Abdichtung neuer Fenster kann gefährlich werden, zum Beispiel, wenn ein Kamin im Zimmer steht. „Die Rauchentwi­cklung kann schon zu stark sein“, sagt Grütter. Bei Dunstabzug­hauben müsse darauf geachtet werden, dass diese nicht in Räumen angebracht wird, in denen mit Gasheizung oder Kamin geheizt werden. Sonst könne es passieren, dass die Haube nicht nur Luft ziehe, sondern auch Kaminrauch oder Gas. In der Garage hingegen droht Gefahr durch die Abgase des Autos. Der Motor sollte in der Garage deshalb entweder abgeschalt­et werden, oder aber die Garagentür sollte offen stehen.

Wird über eine Therme oder einen Gas-Boiler geheizt, kommt es dem Schornstei­nfeger zufolge vor allem auf die regelmäßig­e Wartung an. Die Geräte müssen bei Installati­on beim örtlichen Schornstei­nfeger angemeldet werden, der dann auch regelmäßig zur Kontrolle komme. Wer den Eindruck habe, dass sein Gerät in den vergangene­n Jahren nicht gewartet wurde, sollte sich bei seinem Schornstei­nfeger melden. Ein Grill, wie er in Mönchengla­dbach verwendet wurde, gehört hingegen niemals in die Wohnung. Die Brandgefah­r sei hoch, zudem sorge die Kohle für eine gefährlich­e Rauchentwi­cklung.

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