Gefahr Kohlenmonoxid
Auch Propan-Öfen und Dunstabzugshauben können in Wohnungen gefährlich sein.
MÖNCHENGLADBACH Weil ihre Heizung nicht richtig funktionierte, haben zwölf Menschen am Sonntag in Mönchengladbach eine Kohlenmonoxid-Vergiftung erlitten. Die Hausbewohner hatten versucht, mit einem Holzkohlegrill im Wohnzimmer zu heizen. Alle erlitten eine Kohlenmonoxid-Vergiftung, doch die Warnung der 15-jährigen Tochter verhinderte noch Schlimmeres. „Leider kommt es in den letzten Jahren immer häufiger zu solchen Vorfällen“, sagt Ulrich Grüttner, Sprecher der Schornsteinfegerinnung Düsseldorf. Hauptproblem sei, dass viele die Auswirkung von Feuerstellen nicht richtig einschätzen könnten. „Die wichtigste Regel ist: Wenn etwas verbrennt, erzeugt es Abgase. Und die sind für den Menschen immer schädlich.“Deshalb muss man sicher stellen, dass die Abgase entweichen können. Ist dies nicht der Fall, wird die Situation schnell gefährlich. „Denn man merkt nicht, wenn Kohlenmonoxid ausströmt, und plötzlich fallen alle in der Wohnung in Ohnmacht.“
Grüttner zufolge kann es aus verschiedenen Gründen zu gefährlichen Situationen in Wohnräumen kommen. So zum Beispiel, wenn ein Propan-Ofen betrieben wird. Diese würden zwar im Baumarkt als Kamin-Ersatz beworben, hätten aber keinen eigenen Abzug. Sie sollten nur bei ausreichender Luftzufuhr und unter Aufsicht benutzt werden – genau wie Kamine, die mit Bio-Ethanol betrieben werden. „Diese Öfen sind nur zur Dekoration gedacht, als Heizung eignen sie sich nicht.“Auch die starke Abdichtung neuer Fenster kann gefährlich werden, zum Beispiel, wenn ein Kamin im Zimmer steht. „Die Rauchentwicklung kann schon zu stark sein“, sagt Grütter. Bei Dunstabzughauben müsse darauf geachtet werden, dass diese nicht in Räumen angebracht wird, in denen mit Gasheizung oder Kamin geheizt werden. Sonst könne es passieren, dass die Haube nicht nur Luft ziehe, sondern auch Kaminrauch oder Gas. In der Garage hingegen droht Gefahr durch die Abgase des Autos. Der Motor sollte in der Garage deshalb entweder abgeschaltet werden, oder aber die Garagentür sollte offen stehen.
Wird über eine Therme oder einen Gas-Boiler geheizt, kommt es dem Schornsteinfeger zufolge vor allem auf die regelmäßige Wartung an. Die Geräte müssen bei Installation beim örtlichen Schornsteinfeger angemeldet werden, der dann auch regelmäßig zur Kontrolle komme. Wer den Eindruck habe, dass sein Gerät in den vergangenen Jahren nicht gewartet wurde, sollte sich bei seinem Schornsteinfeger melden. Ein Grill, wie er in Mönchengladbach verwendet wurde, gehört hingegen niemals in die Wohnung. Die Brandgefahr sei hoch, zudem sorge die Kohle für eine gefährliche Rauchentwicklung.