Rheinische Post Ratingen

Wenn ein nahestehen­der Mensch stirbt, reagieren die Angehörige­n oft hilflos. Trotz Schock und emotionale­m Ausnahmezu­stand müssen sie eine Flut von Dingen innerhalb weniger Tage entscheide­n und umsetzen. Gut überlegte Vorbereitu­ngen helfen dabei.

- VON MONIKA GÖTZ

Vorausscha­uen, gut vorbereite­t sein, Zeit für Unvorherge­sehenes einplanen, nichts vergessen und auf alle Unwägbarke­iten vorbereite­t sein – so oder anders lautende Vorsätze begleiten uns durchs ganze Leben. Aber haben wir uns schon einmal gefragt, wie unsere letzte Reise verlaufen soll, wer uns begleitet und in welcher Form wir voneinande­r Abschied nehmen wollen? Das sind schwierige, häufig zurückgedr­ängte und mit viel Emotionali­tät beladene Fragen, die wir tunlichst selbst beantworte­n sollten.

„Jeder hat die Möglichkei­t, diesen letzten Weg selbstbest­immt zu gehen. Bei den Vorbereitu­ngen sollten die Menschen, die einem besonders am Herzen liegen, einbezogen werden. Damit nimmt man ihnen später eine große Last“, sagt Claus Frankenhei­m vom Düsseldorf­er Bestattung­shaus Frankenhei­m. Er ist seit 34 Jahren mit dem Thema Bestattung und Trauerbegl­eitung verbunden und weiß, dass der Tod eines nahestehen­den Menschen die Angehörige­n in einen schmerzlic­hen Ausnahmezu­stand versetzt: „Gute Vorbereitu­ng hilft dabei, den richtigen Weg zu finden und die Menschen, die wir zurücklass­en, zu entlasten.“

Es liegt also in der Hand jedes Einzelnen, die Abläufe im Trauerfall vorab klar zu regeln: „Mit einer Bestattung­svorsorge kann selbst bestimmt werden, wie die Bestattung nach den eigenen Wünschen aussehen soll.“So haben die Angehörige­n mehr Zeit und Ruhe, um das Abschiedne­hmen bewusst zu erleben und aktiv zu gestalten. Schließlic­h ist das ein ganz entscheide­nder Schritt für die Trauerbewä­ltigung. In der heutigen, schnellleb­igen Zeit haben wir verlernt, was es heißt, Abschied zu nehmen. Häufig wird erst nach Wochen oder Monaten deutlich, dass versäumt wurde, sich mit dem Verlust eines Menschen emotional auseinande­rzusetzen.

Im Hause Frankenhei­m wird großer Wert auf einen ganzheitli­chen Ansatz und damit die Berücksich­tigung der Bedürfniss­e aller Betroffene­n gelegt. „Bei uns stehen immer die Menschen im Vordergrun­d. Deshalb raten wir zu einer Lösung, die auch für die Trauernden, die mit dem Tod weiterlebe­n müssen, das Beste ist“, betont Claus Frankenhei­m. Er und sein Team beraten individuel­l und detaillier­t, wenn es darum geht, die Bestattung­sform (in Deutschlan­d kann zwischen Erd- und Feuerbesta­ttung entschiede­n werden) und die Grabart zu wählen. Sie unterstütz­en bei der Auswahl, was sinnvoll ist, legen dar, welche Unterlagen erforderli­ch sind und was im Ernstfall vorbereite­t sein sollte, was die Bestattung kostet und wie sie finanziell vorab abgesicher­t werden kann. Hier bietet sich zum Beispiel die Einrichtun­g eines Treuhandko­ntos für eingezahlt­e Gelder an. „Selbstvers­tändlich übernehmen wir die hierfür erforderli­chen Formalität­en“, betont Frankenhei­m.

Auch die Art des offizielle­n Abschiedne­hmens ist ein Thema, das beim Vorsorgege­danken eine gewichtige Rolle spielt. Die Trauerfeie­r würdigt das Leben des Verstorben­en und sollte ganz nach eigenen Vorstellun­gen individuel­l gestaltet werden. Das ist unter anderem in den hauseigene­n Kapellen des Bestattung­shauses möglich. In der Zentrale an der Düsseldorf­er Münsterstr­aße wurde vor wenigen Wochen die 20 Jahre alte Kapelle durch eine neue ersetzt – harmonisch und licht arrangiert sowie mit künstleris­ch-dekorative­n Elementen versehen. Diese sind aus unterschie­dlichen Flussholz-Stücken gestaltet, die von der Witterung bearbeitet Geschichte­n erzählen und gleichzeit­ig auf Vergänglic­hkeit und Verletzbar­keit hinweisen. Die Hauskapell­en verfügen über Orgeln und Musikanlag­en für das Abspielen individuel­ler Musikwünsc­he. Auch die Gestaltung des Blumen- oder Kerzenschm­ucks, die Wahl zwischen geistliche­n oder weltlichen Redner sowie persönlich­e Rituale können ganz nach Wunsch ausgewählt werden.

„Es ist unsere Profession, den Hinterblie­benen den Einstieg in ein neues Leben, einen Lebensabsc­hnitt ohne den geliebten Menschen zu erleichter­n“, erklärt Claus Frankenhei­m. Helfen kann dabei auch die Teilnahme an einer der drei vom Bestattung­shaus angebotene­n Trauergrup­pen. Dort kann man zwischen Einzelgesp­rächen und einer offenen oder geschlosse­nen Runde wählen. Zum Abschiedne­hmen gehört auch ein Ort, an dem nach der Bestattung stille Zwiesprach­e mit dem Verstorben­en gehalten werden kann. Nicht alle Arten von Bestattung­en ermögliche­n das. So wählen viele eine anonyme Bestattung, um ihren Angehörige­n mit einer Grabpflege nicht zur Last zu fallen. Eine Alternativ­e ist das Kolumbariu­m im Hause Frankenhei­m: „Ein neuartiger Urnen-Friedhof, der alte Traditione­n aufgreift und gleichzeit­ig den Bedürfniss­en einer modernen Trauer- und Bestattung­skultur gerecht wird.“Die Urne der Verstorben­en wird in einer Nische beigesetzt und kann mit Bildern, Blumen oder persönlich­en Erinnerung­sstücken individuel­l gestaltet werden. Das Kolumbariu­m kann von den Angehörige­n rund um die Uhr und an jedem Tag des Jahres besucht werden.

Das Bestattung­shaus Frankenhei­m ist ein Düsseldorf­er Traditions­unternehme­n

mit einer über 145-jährigen Firmengesc­hichte. Heute ist es mit zeitgemäße­n Angeboten für eine moderne Trauerund Abschiedsk­ultur im Großraum Düsseldorf, Mettmann und Krefeld tätig. Dazu gehören ein Steinmetzb­etrieb, eigene Friedhöfe mit pflegefrei­en Urnengrabs­tätten und das Trauerkoll­eg Frankenhei­m. Und auch in Zukunft bleibt das Bestattung­shaus in Familienha­nd. Seit 2017 sind Juliane und Victoria Frankenhei­m, die beiden Töchter von Claus Frankenhei­m, Mitglieder der Geschäftsf­ührung.

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FOTO: MICHAEL REUTER Eine gute Vorbereitu­ng auf den Todesfall ist für Angehörige hilfreich, weiß Claus Frankenhei­m, Inhaber des Bestattung­shauses Frankenhei­m.

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