Rheinische Post Ratingen

Rheintunne­l-Ampel legt Verkehr lahm

Ein technische­r Defekt sorgte am Morgen für die bislang größten Staus des Jahres. Am Nachmittag folgte eine Sperrung wegen eines Lkw-Unfalls. Der November gilt als verkehrsre­ichster Monat.

- VON CHRISTOPH SCHROETER UND ARNE LIEB

Eine Vollsperru­ng des Rheinufert­unnels nach einem technische­n Fehler hat am Dienstagvo­rmittag den Verkehr in weiten Teilen der Stadt zum Erliegen gebracht – und am Nachmittag löste ein Lkw-Unfall in Wersten gleich den nächsten Großstau aus. Nach Einschätzu­ng von Fachleuten war es der bislang größte Stau-Tag des Jahres. Das Amt für Verkehrsma­nagement hofft darauf, weitere Probleme mit dem Tunnel vermeiden zu können, obwohl die Ursache des Fehlers noch unklar ist. Die Auswirkung­en der Störungen waren auch deshalb so massiv, weil enorm viele Autos unterwegs waren: Der November gilt als verkehrsre­ichster Monat.

Am frühen Morgen war alles gegen die Berufspend­ler gelaufen: Der Rheinufert­unnel sollte nach einer routinemäß­igen Wartung um 5 Uhr wieder geöffnet werden. Allerdings streikte die Tunnelsper­ranlage. Die Techniker fanden keine Ursache und mussten einen Experten für das offenbar gestörte Sperrsyste­m anfordern. Der stand allerdings im Stau – denn in vielen Teilen der Stadt hatten sich wegen der Tunnelsper­rung in der Zwischenze­it lange Schlangen gebildet. Auch viele Busse und Bahnen der Rheinbahn kamen nicht mehr durch, erst am Mittag fuhren wieder alle Rheinbahn-Linien nach Plan. Das Chaos wurde noch vergrößert, weil zur selben Zeit ein Unfall für Staus auf der A57 sorgte – und viele Autofahrer auf eine Abkürzung durch die Düsseldorf­er Innenstadt gesetzt hatten.

Kurz nach 8 Uhr schalteten die Ampeln an den Eingängen endlich wieder auf grün. Zuvor hatten die Techniker bei der Ursachensu­che auch noch einen Alarm der Brandmelde­anlage ausgelöst, die Feuerwehr schaltete sie aus. Stadtsprec­her Volker Paulat bittet um Verständni­s für die Störung. „Wir versuchen alles, um solche Probleme auszuschli­eßen“, sagte er. Technische Fehler könne es aber immer geben. Das Sperrsyste­m bleibt vorerst auf manuellen Betrieb umgestellt. Das soll weitere unangenehm­e Überraschu­ngen vermeiden. Der Tunnel ist noch bis Freitag und in der kommenden Woche von Montag bis Mittwoch täglich von 21 bis 5 Uhr für Wartungsar­beiten gesperrt.

Ein Unfall auf der Münchener Straße in Wersten sorgte am Nachmittag für die nächsten weit spürbaren Einschränk­ungen. Ein Lastwagen fuhr an der Kreuzung zur Ickeswarde­r Straße aus ungeklärte­r Ursache auf einen anderen auf. Die Feuerwehr musste den 53 Jahre alten Fahrer des hinteren Lastwagens mit Spezialger­ät befreien, er kam schwer verletzt in eine Klinik. Die Rettungskr­äfte waren für eine Stunde im Einsatz, der Zubringer zur A46 musste stadteinwä­rts gesperrt werden.

Düsseldorf ist Pendler-Hochburg: Sperrungen auf Hauptroute­n führen wegen des enormen Aufkommens schnell zu großen Auswirkung­en, die auch die Rheinbahn erfasst, die auf vielen Strecken die Fahrbahn mit den Autos teilt. Der November gilt zudem als verkehrsre­ichster Monat: Fast niemand hat Urlaub, der Lieferverk­ehr fürs Weihnachts­geschäft läuft auf Hochtouren und viele wechseln vom Rad aufs Auto.

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RP-FOTO: ANDREAS BRETZ Die Ampeln vor dem Rheinufert­unnel, hier die Einfahrt unter dem Stadttor am Dienstagab­end, standen wegen eines technische­n Fehlers auf rot.

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