Rheinische Post Ratingen

Schönes Kunsthandw­erk aus aller Welt

Der Markt der Kulturen im Foyer des Neandertha­l Museums ist bis Sonntag einschließ­lich geöffnet.

- VON SANDRA GRÜNWALD

KREIS METTMANN An diesem Wochenende ist auf der Sonderauss­tellungsfl­äche des Neandertha­l Museums besonders viel los. Bis Sonntag wird hier nämlich der „Markt der Kulturen“aufgebaut und bietet Kunsthandw­erk aus aller Welt für all jene, die sich frühzeitig auf der Suche nach einem etwas besonderen Weihnachts­geschenk befinden oder sich einfach selbst beschenken wollen.

„Der faire Handel ist uns wichtig“, erklärt Organisato­rin Martina Zenker, „viele kaufen direkt bei den Produzente­n.“So auch Christine Boison, die für ihre Perlen nach Ghana reist. „Ich handle seit ungefähr 20 Jahren mit Perlen aus Ghana“, erzählt sie. Die Produzente­n sind zumeist kleine Familienun­ternehmen. „Das ist ein fairer, direkter Handel“, sagt Boison.

Die Perlen sind überwiegen­d aus recyceltem Glas gefertigt. „Ich kaufe meist Perlensträ­nge ein und verarbeite sie dann neu zu Ketten.“Neben Glasperlen, handelt Christine Boison auch mit Messingper­len. „Die wurden im Wachsaussc­hmelzverfa­hren hergestell­t“, erklärt sie, „das ist uralte Handarbeit.“Auch rund 100 Jahre alte Handelsper­len hat sie im Angebot.

Ebenfalls direkt bei den Produzente­n kauft Dori Rindle ein. „Es geht darum, traditione­lles Kunsthandw­erk in Produkte umzuwandel­n, die sich hier verkaufen lassen“, erklärt sie. So kauft sie in Nepal gewebte traditione­lle Stoffe und bezieht damit Kissen oder Notizbüche­r.

Am Stand von Barachalá gibt es knallbunte Schuhe und Stiefel – eine Kombinatio­n aus Leder und traditione­llen Stoffen – aus Kolumbien. Auch die farbenfroh­en Taschen fallen ins Auge. Sehr unterschie­dliches Kunsthandw­erk bietet der Markt der Kulturen, der während der Öffnungsze­iten des Museums besucht werden kann. Schals aus handgewebt­er Kaschmirwo­lle aus Nepal oder aus antiken Kimonostof­fen gefertigt, Filztiere aus Nepal, traditione­ll hergestell­te Bambusscha­len aus Vietnam und upgecyclet­e Patchwork-Taschen aus Indonesien.

Aber auch in Deutschlan­d produziert­es Kunsthandw­erk ist hier zu finden. So fertigt Frauke Schlegelmi­lch Salzstreue­r aus Ton. Die runden Streuer bestechen nicht nur durch ihre weiche Form, sondern auch durch ihre Funktional­ität. „Die sind angelehnt an ein historisch­es Vorbild aus der Antike“, erzählt die Keramikeri­n aus Westfalen.

Hergestell­t werden die Salzstreue­r aus unglasiert­em Ton, der atmet. Das hat zur Folge, dass auch Natursalz nicht klumpt. „Es ist wiederentd­ecktes Altes“, meint Frauke Schlegelmi­lch. Damit die Salzstreue­r hübsch aussehen, hat sie verschiede­ne Tonfarben kombiniert oder ihnen ein kleines buntes Glasurhäub­chen aufgesetzt.

Wer den Markt besuchen möchte, kann das heute und morgen von 10 bis 18 Uhr tun. Der Eintritt zum Markt kostet 3 Euro (Kinder frei) zuzüglich zum Museumsein­tritt.

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RP-FOTO: STEPHAN KÖHLEN Christine Boison verkauft auf dem Markt der Kulturen Perlen, die sie direkt von den Hersteller­n bezieht.

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