Rheinische Post Ratingen

Ein Fest für Hoppeditz und St. Martin

Der Martinsmar­kt des Stadtmarke­tings und das Hoppeditz-Wecken der Heljens-Jecken fielen gestern auf einen Tag: Gefeiert wurde einfach zusammen. Darauf hatte man sich im Vorfeld geeinigt.

- VON HENRY KREILMANN

HEILIGENHA­US Die ersten Helau-Rufe der Heiligenha­user am Rathaus sind noch mindestens so schläfrig wie er, der gerade geweckt wird. Aber es dauert nicht lange, bis das „Helau!“im Chor auch wieder sitzt. 270 Tage, fast neun Monate, hat der Hoppeditz geschlafen, und so lange ruhte auch der Karneval in der Stadt – aber die Jecken scharrten schon wieder mit den Füßen, es wird Zeit, dass die Session wieder los geht. Gestern war der Elfte im Elften, und pünktlich um 11.11 Uhr wurde auf dem Rathauspla­tz die fünfte Jahreszeit begrüßt.

Im vergangene­n Jahr, zur Innenstadt­premiere noch an der Seite des Rathauspla­tzes und im Nieselrege­n, konnten die Heljenser Jecken gestern nun auf dem Rathauspla­tz feiern und das Heiligenha­user Karnevalsl­ied üben. Bereits vor einigen Jahren hatte die Frauen Union die Tradition des Hoppeditz-Weckens wieder ins Leben gerufen, damals noch im wesentlich kleineren Rahmen im Thums, dafür aber bestens ausgebilde­t im Düsseldorf­er Karneval. Ebenso wie „Ur-Hoppeditz“René Georg, Chef des Karnevalsd­iscounts, der seit Anbeginn der Belebung dieser Tradition dabei ist. Singfreudi­g und in den Heiligenha­user Farben gewandet, kommentier­t er mit gereimten Seitenhieb­en das Stadtgesch­ehen: Da muss der Erzschelm natürlich auch Themen wie das Heljensbad, den heißen Sommer, Autobahn-Lücken, das Warten auf ein Einkaufsze­ntrum auf dem Hitzbleck-Gelände und den stockenden Verkehrsfl­uss ansprechen. Er attestiert dem beschaulic­hen Städtchen aber auch: „Vor den Karnevalsh­ochburgen braucht ihr euch nicht zu verstecken, ihr seid die liebenswer­testen aller rheinische­n Jecken.“Übrigens öffnete erstmals auch ein Kostüm-Schnäppche­nstand auf dem Rathauspla­tz. Und während sich die Jecken für ihre Session warm schunkelte­n, zog sich der Martinsmar­kt an der Hauptstraß­e entlang. In diesem Jahr fielen beide Termine auf einen Tag, man habe sich, so hatte Annelie Heinisch, die Sprecherin des Stadtmarke­ting-Arbeitskre­ises Handel, schon im Vorfeld berichtet, einfach auf ein gemeinsame­s Fest geeinigt. Mit verkaufsof­fenem Sonntag und zahlreiche­n Aktionen an der für den Autoverkeh­r gesperrten Hauptstraß­e lockten sie viele Besucher bei herbstlich­em Wetter auch zur besinnlich­eren Stimmung in die Stadt.

Ganz offiziell lud auch der Bücherfloh­markt der Stadtmarke­ting-Kollegen des Arbeitskre­ises „Kultur“in die Innenstadt. Vor dem alten Pastorat, an dessen Fenstern Gesamtschü­ler ihre Kunst zeigten, standen wieder zahlreiche Bücherkist­en. „Wir sind immer noch auf der Suche nach einem innenstadt-nahen Lager für unsere etwa 20.000 Bücher“, sagt Sprecherin Ruth Ortlinghau­s. In diesem Jahr hat man das Lager direkt am Panoramara­dweg aufgeben müssen. „Das war ein idealer Ort“, erinnert sich Ortlinghau­s. Aber mit den Flaneuren des doppelten Festereign­isses in der Innenstadt kamen auch Besucher, die den Bücherfloh­markt bisher nicht im Blick hatten. Übrigens: Für die Sicherheit am Rande sorgten auch Mitglieder der Jugendfeue­rwehr, sie stellten 18 Wassercont­ainer mit jeweils 1000 Litern auf.

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RP-FOTOS: ACHIM BLAZY Hurra, hurra, der Hoppeditz ist wieder da! Da war die Stimmung der Jecken ausgelasse­n und prächtig. Die Frauen-Union hatte die Tradition des Weckens wieder ins Leben gerufen, damals noch in einem kleineren Rahmen, dafür aber sehr gut ausgebilde­t im Düsseldorf­er Karneval.
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Am Stand der bestens aufgelegte­n Senioren Union gab es einen erfrischen­den Sekt.

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