Rheinische Post Ratingen

Gogulla zurück im alten Wohnzimmer

Der Eishockeys­türmer der DEG läuft Sonntag erstmals wieder bei seinem Ex-Klub in Köln auf. Er freut sich – ist aber sehr gespannt.

- VON ANDRÉ SCHAHIDI

Was für ein Luxus: Fünf freie Tage hatten die Spieler der Düsseldorf­er EG während der Länderspie­lpause. Die Spieler nutzten ihre Freizeit jedoch höchst unterschie­dlich. Philip Gogulla zum Beispiel, der Stürmer des Tabellenvi­erten, betätigte sich als guter Hausmann. „Ich habe den Garten winterfest gemacht“, sagt der 31-Jährige. „Es gibt immer Sachen zu erledigen, aber für sowas bleibt im normalen Spielbetri­eb ja eher weniger Zeit.“

Den Kopf freibekomm­en beim Sträuche schneiden und Laub harken – so geht Gogulla jedenfalls mental gut gerüstet in die beiden Spiele am Wochenende. Und die haben es in sich. Freitag (19.30 Uhr) trifft die DEG auf den Tabellenfü­nften aus Augsburg, am Sonntag kehrt er erstmals seit seinem Abgang aus Köln als Gästespiel­er in die Arena zurück. „Das wird schon merkwürdig für mich“, sagt er. „Ich war ja insgesamt 14 Jahre bei den Haien. Ich würde lügen, wenn ich sage, dass das ein Spiel wie jedes andere ist.“

Bei der DEG hat sich der gebürtige Düsseldorf­er, der seiner Heimatstad­t schon als Nachwuchss­pieler den Rücken zukehrte, von Tag eins an in die Herzen der Fans gespielt. Doch schon beim Heimspiel gegen Köln schallten bei der Verkündung seines Namens einige Pfiffe aus dem Gästeblock. „Ich sehe dem Spiel trotzdem entspannt entgegen“, betont Gogulla. „Ich kann wirklich nicht sagen, wie ich empfangen werde. Ich würde mich über positive Reaktionen freuen, immerhin habe ich 14 Jahre alles für den Verein gegeben.Wenn sie mich doch auspfeifen sollten, werde ich das halt in positive Energie umwandeln.“

Der Spielplan wollte es, dass beide DEG-Kontrahent­en bereits am Mittwoch im direkten Duell aufeinande­rtrafen. Die Haie verpassten den Augsburger­n beim 6:1 eine gehörige Tracht Prügel. „Das macht die Aufgabe für uns nicht leichter“, sagt Gogulla. „Augsburg wird sich revanchier­en wollen – und ist genau wie Köln früher wieder im Rhythmus als wir. Da müssen wir höllisch aufpassen.“

Doch Gogulla, aktuell Fünftplatz­ierter der DEL-Scorerwert­ung, ist sich über die eigenen Stärken im Klaren. „Wir spielen bislang eine Supersaiso­n, ich bin auch persönlich sehr zufrieden. Einige waren skeptisch vor der Saison, doch besser hätte es für mich und uns kaum laufen können“, betont er. So gut, dass er gegen Augsburg als DEL-Spieler des Monats ausgezeich­net wird. Um so wichtiger ist es für ihn, dass Trainer Harold Kreis bei der DEG an der Bande bleiben wird. „Ich habe einige Trainer erlebt. Aber ich habe selten mit einem Besseren als Harry zusammenge­arbeitet. Menschlich ist er einwandfre­i, taktisch top – er bringt uns richtig nach vorne.“

Genau wie Gogulla die DEG.

 ?? FOTO: HORSTMÜLLE­R ?? DEG-Stürmer Philip Gogulla (rechts) greift sich den Schwenning­er Simon Danner.
FOTO: HORSTMÜLLE­R DEG-Stürmer Philip Gogulla (rechts) greift sich den Schwenning­er Simon Danner.

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