Lenzen spielt wieder für den TuS
Der lange verletzte Handballer will Samstag gegen Kettwig auflaufen.
LINTORF (wm) Ein Jahr lang hat der Lintorfer Handballer Jan Lenzen nun pausiert. Gegen Ende der vergangenen Oberliga-Hinrunde zog sich der nun 21-Jährige eine schwere Knieverletzung zu: Knorpel- und Meniskusschaden. Fortan standen Arzt- und Krankenhausaufenthalte erheblich mehr an als ein Denken an das Handballspiel. Zwar saß er in allen neun Spielen bisher mit auf der Bank, was aber mehr taktische Gründe hatte. Viele Spieler auf der Bank, das wirkt stark, und bei den Siebenmetern hätte Lenzen dann einspringen können. Aber am Samstag, im Heimspiel gegen den Verbandsliga-Tabellennachbarn SV Kettwig (18 Uhr, Breitscheider Weg), da möchte Lenzen erstmals wieder als Spieler mitwirken.
Der junge Erkrather freut sich jedenfalls grenzenlos auf sein Comeback: „Ich bin schon länger schmerzfrei, aber wir wollten kein Risiko eingehen. Es ist ein erheblicher Unterschied, ob es sich um Training oder Laufeinheiten handelt, oder ob es ein Spiel ist. Wenn unsere Trainer mich lassen, dann bin ich dabei. Sicherlich noch keine 60 Minuten, Einheiten von zehn Minuten reichen erst einmal, die Hauptsache ist, dass ich wieder mitspielen kann.“
Er wohnt noch bei seinen Eltern in Erkrath, aber längst fühlt er sich als echter Lintorfer. Man spürt es, wie er immer mitfiebert und wie er seine Kameraden anspornt, wenn es nicht nach Wunsch läuft: „Schließlich habe ich mit den meisten Jungs hier schon bei der HSG Düsseldorf und später bei der ART in der Jugend zusammen gespielt, wir sind halt wie echte Freunde.“Auch beruflich läuft es vorzüglich, nach seiner Ausbildung ist er nun bei der Teleckm fest angestellt.
Gegen Kettwig, in diesem Nachbarduell, da ist überall in Ratingen der Teufel los, wenn es um Handball-Punkte geht. Das wird am Samstag nicht anders sein, selbst wenn beide Teams längst nicht dort stehen, wo sie eigentlich stehen wollen. Die Kettwiger haben ihre letzten drei Spiele verloren und sind dadurch aus der Spitzengruppe abgestürzt (jetzt Platz neun), und die Lintorfer werden von einer unglaublichen Heimschwäche geplagt. Vier Mal hatten sie bisher Heimrecht, nur zwei Punkte wurden eingefahren beim überaus glücklichen 22:21 gegen die eigentlich schwachen Cronenberger (Drittletzter). Da muss mehr her!
Die Trainerfrage hat Manager Kalle Töpfer weitgehend geklärt. Dirk Bauerfeld leitet zwei Einheiten, eine der Reserve-Coach Markus Wölke. Er ist übrigens Ur-Kettwiger, der Samstag-Rivale ist sein alter Club. „Mit dieser Trainer-Lösung wollen wir erst einmal die Hinrunde zu Ende bringen“, so Töpfer, „und dann sehen wir gemeinsam weiter.“