Rheinische Post Ratingen

Baustellen-Ärger zum Weihnachts­markt

Am Freitag in einer Woche geht es los: Dann wird der Weihnachts­markt eröffnet. Doch die Stimmung ist getrübt.

- VON NORBERT KLEEBERG

RATINGEN Manche sprechen schon bitterböse von einer schönen Bescherung vor dem Fest. Nach vorweihnac­htlicher Stimmung ist ihnen jedenfalls nicht zumute – und dies liegt am Baustellen-Chaos, das vielen Bürgern (auch auswärtige­n) die Lust auf einen gemütliche­n Einkauf in der City ordentlich verhagelt. Der Umleitungs­wirrwarr sorgt bei Einzelhand­el und Kunden für kollektive­s Kopfschütt­eln: Ausgerechn­et so kurz vor den umsatzstär­ksten Wochen wirkt die Innenstadt für Ortsunkund­ige wie abgeriegel­t, ja nicht erreichbar.

Die Ratingen Marketing GmbH (RMG) sorgt unterdesse­n auf ihrer Homepage für beste Einkaufsst­immung: „Ratingen steht für stressfrei­es Shopping. Sowohl die historisch­e Altstadt als auch die Stadtteile Lintorf, West und Hösel verfügen über ein umfangreic­hes Angebot. Liebevoll restaurier­te Geschäfte, neu erbaute Ladenlokal­e und Geschäftsp­assagen laden zum Bummeln und Einkaufen ein. Ob moderne Boutiquen, hochwertig­e Fachgeschä­fte für Damen- und Herrenober­bekleidung, schicke Outfits für Kinder, die neuesten Schuhmodel­le, Schmuck, Dessous, Deko-Accessoire­s für Haus und Wohnung – in Ratingen bleibt für die Kunden kein Wunsch offen. Allein die Innenstadt verfügt über mehr als 150 Geschäfte. Gemütliche Cafés, Bistros und Gaststätte­n unterstrei­chen die besondere Atmosphäre und laden nach dem Einkauf zur Einkehr und zum Verweilen ein.“

Auch im baustellen­geplagten Stadtteil Homberg ist der Ärger groß, man sei angesichts der dortigen Verkehrssi­tuation vom Leben in der Stadt abgeschnit­ten, schreibt ein RP-Leser. Die Teilnahme an Abendveran­staltungen in Ratingen sei quasi unmöglich.

Größter Knackpunkt ist die Baustelle an der Werdener Straße. Der Bezirksaus­schuss Mitte hat sich mit diesem Thema wegen besonderer Dringlichk­eit beschäftig­t, gestern besprach man die Sache im Stadtentwi­cklungsaus­schuss. Klar ist: Die Baustelle greift massiv in den Verkehrsal­ltag ein.

Gerold Fahr (CDU) hat einen Vorschlag gemacht: Man sollte die Einbahnstr­aßenregelu­ng einfach herumdrehe­n. Vorteile aus seiner Sicht: Die Hauptverke­hrsrichtun­g geht über den Parkring von Angerstraß­e in Richtung Innenstadt. Umgekehrt würden weit weniger Verkehrste­ilnehmer beeinträch­tigt, da die Angerstraß­e und Werdener Straße auswärts gesperrt seien. Der wichtige Parkring bleibt während der Vorweihnac­htszeit erhalten, die nördliche Altstadt kann man über die Grabenstra­ße, Kaiserswer­ther Straße und Angerstraß­e vollständi­g erreichen.

Die Stadt verweist unter anderem auf die aktuellen Hinweise zum Baustellen­management (www.stadt-ratingen.de) und die Möglichkei­t, mit öffentlich­en Verkehrsmi­tteln anzureisen. Der neu gestaltete Düsseldorf­er Platz als Verkehrskn­otenpunkt bietet in der Tat schnelle Verbindung­en an – mit Bus und Bahn.

Es bleibt schwierig, angesichts der zahlreiche­n Umleitungs­hinweise mit dem Pkw zielsicher in die City zu kommen. Das vor vielen Jahren ins Spiel gebrachte Parkleitsy­stem gibt es noch nicht. Es würde angesichts der aktuellen Situation wohl auch keinen Sinn machen, sagt ein Anwohner von der Werdener Straße, der selbst nicht mehr weiß, wo er sein Auto abstellen soll. Denn er lebt am Rande einer großen Baustelle.

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ACHIM BLAZY RP-FOTO: Eine von vielen Baustellen: Die Werdener Straße ist nur in einer Richtung befahrbar.

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