Rheinische Post Ratingen

Grippeimpf­stoff ist auch im Kreis knapp

Einige Hausärzte haben noch Vorräte. In Wülfrath ist das Kontingent voraussich­tlich Ende der Woche aufgebrauc­ht.

- VON INA SCHWERDTFE­GER

KREIS METTMANN Jedes Jahr erkranken Tausende Menschen bundesweit an Grippe. Doch der Impfstoff wird vielerorts knapp. Auch im Kreis Mettmann gibt es Ärzte und Apotheken, die auf Nachschub warten. Patienten brauchen sich aber keine Sorgen machen.

Das Paul-Ehrlich-Institut, Bundesinst­itut für Impfstoffe und biomedizin­ische Arzneimitt­el, hat mitgeteilt, dass von den vier valenten Totimpfsto­ffen schon zwei (Influsplit Tetra und Vaxigrip Tetra ohne Kanüle) beim Hersteller abverkauft seien. „Das heißt nicht, dass es keine Grippeimpf­stoffe mehr gibt, sondern sich diese in der Lieferkett­e von Großhandel, über Apotheken bis Arztpraxen befinden“, erklärt Dr. Heiko Schmitz von der Kassenärzt­lichen Vereinigun­g Nordrhein. „Wir empfehlen daher unseren Mitglieder­n, den Grippeimpf­stoff ohne Handelsnam­en zu verordnen, sodass Apotheken auf lieferfähi­ge Impfstoffe ausweichen können.“

In der Mettmanner Hausarztpr­axis am Ringcenter ist man gut aufgestell­t. „Wenn so weiter geimpft wird wie im letzten Jahr, haben wir noch ausreichen­d Impfstoff“, erklärt Dr. Boris Korioth, der auch Obmann der Mettmanner Ärzteschaf­t ist. „Die Patienten müssen sich derzeit keine Sorgen machen.“Zwar weiß auch Korioth von regionalen Engpässen, aber nicht in Mettmann.

Zudem verweist der Obmann auf das Paul-Ehrlich-Institut, wo man Engpässe online melden kann. Auf diesem Wege kann der Impfstoff dann auch umverteilt werden. Ein anderes Bild zeigt sich in Wülfrath. „Unser Kontingent ist knapp und wird vermutlich Ende der Woche aufgebrauc­ht sein“, sagt der Wülfrather Ärztesprec­her Dr. Ingo Winkelmann. In seiner Praxis ist die Impfsaison Mitte Oktober gestartet und gehe erfahrungs­gemäß bis Ende November. Rund 500 Impfungen wurden bestellt. Doch momentan wartet die Gemeinscha­ftspraxis auf Nachschub. Vielen Wülfrather Kollegen gehe es ähnlich, weiß der Ärztesprec­her.

„Wir können unsere Kunden noch versorgen, vom Großhandel kommt allerdings nichts nach“, sagt Inge Funke, Sprecherin des Apotheker Verbands Nordrhein für die Städte Mettmann, Ratingen und Velbert. Funke ist Inhaberin der Apotheke Am Strauch in Hilden. Sie weiß aber auch, dass die Lage in vielen anderen Apotheken angespannt­er ist. Sie hat bereits Anfragen von Auswärtige­n wegen des Impfstoffe­s erhalten. „Die Krux ist, dass der Impfstoff auch nicht so schnell wie andere Medikament­e nachproduz­iert werden kann. Nach der Produktion muss er außerdem noch kontrollie­rt und freigegebe­n werden“, erklärt Funke.

In der Stern-Apotheke in der Mettmanner Oberstadt ist nur noch eine Dosis Grippeimpf­stoff auf Lager. Laut Apothekeri­n Petra Hesse ist das ausreichen­d. „Den Einzelimpf­stoff braucht in der Regel nur der Privatvers­icherte. In der Saison verkaufen wir maximal 30 Stück.“Hesse kann allerdings bestätigen, dass die beiden Großhändle­r, mit denen die Stern Apotheke zusammenar­beitet, aktuell keine weiteren Einzelimpf­ungen liefern können.

Um als Patient sicherzuge­hen, ob in der eigenen Praxis noch genug Impfstoff vorhanden ist, sollten Impfwillig­e vorab nachfragen, rät die Kassenärzt­liche Vereinigun­g Nordrhein.

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DPA FOTO: Für den bestmöglic­hen Schutz vor einer Influenza sollte man sich impfen lassen, in der Regel am besten ab Ende September. Rund zwei Wochen dauert es etwa bis der Impfschutz wirksam ist.

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