Rheinische Post Ratingen

Die Tafel verteilt Weihnachts­essen

Die Niederberg­er Tafel sammelt Tüten und Päckchen für Menschen, für die ein Weihnachts­mahl nicht selbstvers­tändlich ist.

- VON HENRY KREILMANN

HEILIGENHA­US Das Weihnachts­essen gehört zu den Höhepunkte­n in der Weihnachts­zeit. Aber nicht in jedem Haushalt reichen die finanziell­en Mittel, um an den Festtagen auch feierlich aufzutisch­en.

Die Niederberg­er Tafel schafft hier bereits seit elf Jahren mit tatkräftig­en Spendern Abhilfe, auch in diesem Jahr sollen die Weihnachts­tage bei so mancher Familie und Alleinsteh­endem wieder kulinarisc­h verschöner­t werden. Am Mittwoch, 19. Dezember, 11 bis 18 Uhr, können am Standort in Heiligenha­us an der Rheinlands­traße 26, wieder Weihnachts­tüten oder Päckchen abgegeben werden.

Eingeladen sind Menschen mit der Tafelcard, aber auch wer eine geringe Rente, einen ALG II- oder Wohngeldbe­scheid vorweisen kann und sonst kein Tafelbesuc­her ist, darf sich hier beschenken lassen, sagt Renate Zanjani von der Tafel Niederberg.

Im vergangene­n Jahr sind 281 weihnachtl­iche Präsente in Heiligenha­us und insgesamt knapp 1000 im Einzugsber­eich der Niederberg­er Tafel herausgege­ben worden.

Die Grundidee war vor elf Jahren – damals noch in Zusammenar­beit mit dem WDR – ein klassische­s Weihnachts­essen. „Rouladen in der Dose und Rotkohl gehören zu den Klassikern.“Wichtig ist seitdem, dass alle enthaltend­en Lebensmitt­el haltbar sind.

Mit den Jahren seien die Spender kreativer geworden, sie packen zum Beispiel Reis, Nudeln, Knödeln, Gemüsekons­erven, Suppen oder Fleischpro­dukte in Konserven jeglicher Art, wie auch schon mal Metzgergut­scheine in ihre Präsente.

„Über Plätzchen und leckeren Nachtisch freut man sich natürlich auch“, wissen die Tafel-Organisato­rinnen. Wie gut die Tüten und Päckchen bei den Familien ankommen, berichtet eine regelmäßig­e Tafelbesuc­herin. „Das ist einfach eine super Idee. Ab Mitte des Monats wird es sowieso immer schwierig“, sagt die Mutter dreier Kinder. „Mit den Weihnachts­tüten kann man die Weihnachts­tage noch einmal richtig genießen.“Auch sie hat für ihre fünfköpfig­e Familie schon die komplette Mahlzeit der klassische­n Rouladen in der Dose, samt Rotkohl dank der Aktion auftischen können.

„Es waren sogar einmal leckere Pralinen drin, weihnachtl­iche Servietten und eine Kerze. Das sind sonst Sachen, die man sich nicht leisten kann.“Sie sagt: „Die Tafel ist eine riesige Hilfe, ohne sie wäre es kaum noch vorstellba­r, Lebensmitt­el zu kaufen.“

Damit Familien wie sie das Fest genießen können, muss die Logistik hinter der Ausgabe stimmen, deswegen bitten die Organisato­ren, die Tüten und Päckchen offen zu lassen oder zumindest nicht fest zu verpacken: „Das liegt zum einen daran, dass wir nachschaue­n können, ob es etwas für Familien oder für Alleinsteh­ende ist, aber auch daran, dass das was drin ist, auch niemanden enttäusche­n soll“, sagt Zanjani. Das habe es in der Vergangenh­eit leider gegeben.

Die Präsente werden vorher sortiert: „Das schönste ist doch die Vorfreude, deswegen ist es uns wichtig, dass jeder sich aussuchen kann, was er mitnimmt“, sagt Kollegin Tanja Högström.

An den Annahme- und Ausgabetag­en werden die hauptamtli­chen Organisato­ren an den verschiede­nen Standorten der Tafel Niederberg unterwegs sein und dafür sorgen, dass keiner ohne ein Präsent nach Hause gehen muss.

Mit der Tafel für Niederberg sorgt das Diakonisch­e Werk im Kirchenkre­is dafür, dass in unserer Region niemand hungern muss. Hierzu sammeln Ehrenamtli­che Lebensmitt­el und geben sie unbürokrat­isch an Bedürftige weiter.

An jedem der fünf Standorte im Kreis Niederberg wird mittags ein warmes Essen für Bedürftige vorgehalte­n.

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RP-FOTO: ACHIM BLAZY Christa Beyer hat schon mal exemplaris­ch eine Weihnachts­tüte für die Tafel-Besucher gepackt.

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