Rheinische Post Ratingen

Grippeimpf­stoff muss besser verteilt werden

- VON PHILIPP JACOBS

In Deutschlan­d erkranken jedes Jahr bis zu zehn Millionen Menschen an Influenza. Bei besonders starken Grippewell­en können es auch mehr werden. In manchen Betrieben liegen in dieser Zeit ganze Abteilunge­n flach. Die Grippe schadet vornehmlic­h der Gesundheit, aber auch der Wirtschaft. Eine breite Versorgung von Impfstoffe­n ist deshalb nur folgericht­ig. Nun kommt es aber Jahr für Jahr vor, dass Arztpraxen Engpässe melden. Das hat gleich zwei Gründe. Beiden kann man entgegenwi­rken. Zum einen ist so mancher Arzt äußerst vorsichtig, wenn es um die Impfstoffm­enge geht, die er bestellt. Häufig ist sie zu niedrig angesetzt.

Zum anderen, und das ist viel problemati­scher, funktionie­rt die regionale Verteilung nicht gut. Praxen und Apotheken, die keine Impfdosen mehr haben, können nicht ohne Weiteres aus anderen, besser versorgten Regionen Nachschub ordern. Der Vorstoß von Bundesgesu­ndheitsmin­ister Jens Spahn, dies nun zu erleichter­n, ist richtig. Es fehlt bisher nur ein konkretes Vorgehen. Künftig wäre eine zentrale Erfassung des Impfbedarf­s sinnvoll. Die Länder Berlin, Brandenbur­g und Mecklenbur­g-Vorpommern geben seit Jahren eine Art Sammelbest­ellung für den Grippeimpf­stoff ab. Es könnte auch ein Modell für den Bund sein.

BERICHT APOTHEKER: IMPFSTOFF REICHT FÜR ALLE, TITELSEITE

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